Montag, 27. Februar 2012

El bodegón cultural de los Vilos
















Samstag Chorkonzert in Los Vilos. Wir sind lustlos, haben schon ziemlich viele runtergekommene
Kulturherbergen gesehen, und los Vilos ist immerhin 200 km entfernt, also 2 Stunden Autobahn. Ausserdem können wir nicht ausschlafen und nicht an´s Meer gehen, denn wir müssen um halb neun fahren, das Konzert findet um halb eins statt, andere im Auto,mitnehmen, Kuchen für nach dem Konzert backen und überhaupt. Aber die cäcilische Pflicht ruft. Ich drücke mich um den Kuchen, mache nur Applecrumble, steh zu spät auf und säuer vor mich hin. Los Vilos ist ein ehemals vielleicht hübscher Ort an der Küste, jetzt ist er so greislich wie alle diese Touristenstädtchen. Was wird da schon der bodegón cultural sein!
Es is halt nieeee so wie wir erwarten.
Zwei Männer, ein Landschaftsarchitekt und ein Architekt, kauften 1997 eine Lagerhalle, vielmehr die Ruine einer Lagerhalle von 1860, die zum Hafen von Los Vilos gehörte. Innerhalb von vier Jahren restaurierten sie die Halle, bauten passende Gebäude an und konnten ab 2001 über Ausstellungsräume, einen kombinierten Ausstellungs-und Verkaufsraum für die hier entwickelte und hergestellte Keramik , einen Veranstaltungssaal und verschiedene Seminarräume verfügen. Ausserdem gibt es eine Gartenanlage mit Wintergarten und ein Café. Für Schulklassen werden Kurse für Umweltschutz und Kunst angeboten. Die Kinder interessieren ihre Eltern für das Projekt, und so wächst die Stiftung, die nur privat finanziert wird. Die Initiative schafft Arbeitsplätze und regt Jugendliche zu Ausbildungen an.
Für Künstler gibt es die Möglichkeit eines Arbeitsaufenthaltes. http://www.bodegonlosvilos.cl/
Der Chor war also eingeladen hier zu singen. Vorher bekamen wir im Garten neben dem Wintergarten Kaffee und Kuchen serviert. Wir haben uns bemüht schön zu singen und unserem Dirigenten Marco Dusi alle Ehre zu machen.

Überraschung

Die Schule fängt eine Woche später an. Aha. Warum? Das Schulgelände ist Baustelle und es gibt weder Zufahrt noch Zugang für sooo viele Menschen. Selbstverständlich werden die Tage samstags nachgeholt. Sowas ist auch nur in einer Nana-Gesellschaft möglich in der für die Kinder gesorgt ist.

Begrüßung in Chile





Ein riesiger Korb Mandeln, die Freundin Elke in unserer Abwesenheit gepflückt hat. Am Baum am Eingang ließ sie einige Mandeln hängen, damit wir auch das Vergnügen der Ernte hätten.
Kaum is ma da , da rumpelt es scho, ruck, ruck mit Krach, gleich zweimal hintereinander, ein temblor. Nett.
Frisch geerntete Tomaten und Zucchini von Dagmars Chacra und aus Myriams Garten.
Und wieder steigt uns der vetraute Brandgeruch in die Nase. Seit Samstag brennt es einige hundert Meter östlich unseres Hauses auf den Hügeln. Brandstiftung. Am Samstagabend schien alles gelöscht, gestern begann es wieder zu brennen. Die Hubschrauber flogen mit ihren Wassersäcken bis zum Einbruch der Dunkelheit, dann nur noch alle verfügbaren freiwilligen Feuerwehren. Heute Morgen von neuem Hubschrauber. Der Brand befindet sich in der Schneise der Stromleitungen, da fiel natürlich in der Nachbarstadt der Strom aus.