Samstag, 22. September 2012

Immer wieder sonntags

Das ist jetzt was zur Entspannung: wir gehen jeden Samstag und Sonntag ans Meer, Bernhard zum Flitzen und Baden, ich zum Scherben sammeln, gemeinsam zum Kaffeetrinken. Jedes Mal hat das Meer andere Farben, jedes Mal nehme ich ein Video auf. Diese Videos sind jetzt hier zu sehen. Auf einem kann man einen Wal  fast erkennen, den wir letzten Sonntag gesehen haben.

Schneckenhäuser, Steine,Scherben



Das ist die Ausbeute von 5 Jahren Sammeltätigkeit am Strand und im Garten. Die Schneckenhäuser sind alle leer, weil die Magellandrosseln die Schnecken rausfressen. Die Glas - und Fliessenscherben findet man am Strand, wenn die Wellen groß waren. Die Steine stammen vom Strand, aus der Wüste und aus Minen.Alles ist schon verpackt.

Sonntag, 26. August 2012

Die letzten Winterferien im Juli

Das letzte Semester in Chile beginnt. Weil es wieder mal kalt ist und Tee und Wärmflasche die besten Freunde sind, haben wir uns trotz Mandelblüte entschlossen für einige Tage nach Norden zu fahren. Über Combarbala, Monte Patria  vorbei am ehemals großen Stausee nach Ovalle, der Perle des Limari-Tales. Die Strassen sind ausgezeichnet, vermutlich wegen der Minen. Unter den Augen eines Lamas , das indigniert den ausgetrockneten Rasen betrachtet übernachten wir in einem Hotel, das wohl während der Woche von Weinagenten und Minenmanagern genutzt wird. Am folgenden Tag, Sonntag, düsen wir zur Hacienda Santa Cristina , nachdem wir das wunderbare Museum in Ovalle besichtigt, Cortado an der Plaza de Armas ( ich fange an die Plazas zu verwechseln) getrunken, der Banda Municipal zugehört und die Wanderausstellung zur Geschichte der Einwanderung in Chile besichtigt haben.
Am Montag fahren wir zur Küste über Tongoy nach Guanaqueros, die Orte, typische Urlaubsorte, liegen noch mehr oder minder im Winterschlaf. Am Strand in Guanaqueros gehen wir spazieren, gefolgt von einer Hundefamilie, und sammeln Muscheln.
Für den Abend haben wir eine Tina caliente bestellt, eine Holzbadewanne unter freiem Himmel mit integriertem eisernen Ofen. Die Luft ist sehr kalt, das Wasser höllisch heiß. Nach einer halben Stunde fühlen wir uns wie gekocht, die eisige Nachtluft kann uns nicht beeindrucken, der wunderbare Sternenhimmel schon.
Am Dienstag wagen wir es nicht, uns einfach in den Liegestuhl zu legen und zu lesen, wir fahren nach La Serena, wir kommen ja sicher nicht wieder hin. La Serena besteht aus vielen Pseudokolonialhäusern aus den 20er/30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Das putzt. Es gibt ein schönes archäologisches  und ein schönes historisches Museum. Pflichtbewusste Bildungsbürger die wir sind, besichtigen wir beide. Dann machen wir uns über Andacollo wieder auf den Weg zur Hacienda.
Andacollo ist ein Wallfahrtsort mit 10000 Einwohnern auf 1100 m Höhe. An Weihnachten pilgern etwa 150000 Menschen dorthin auf den Berg, weil es  da eine wundertätige heilige Jungfrau gibt, die virgen del Rosario de Andacollo.  Sie steht in der Pfarrkirche über dem Altar und man kann sie hinten über dem Altar besichigen. Man kann an einer Schnur ziehen, dann dreht sie sich, man soll nicht stark ziehen.
Andacollo ist reich, nicht nur wegen der Wallfahrt, sondern weil rundherum Gold-, Mangan- und Kupferminen sind, die schon von den Inkas genutzt wurden, was Boden, Luft und Wasser nicht verbessert.  Weil die Pfarrkirche nicht ausreichte, hat man eine riesige Wallfahrtskirche gebaut und gleich gegenüber ein riesiges Rathaus. Wir haben mit wachsendem Entsetzen das Museum besichtigt, eine Ansammlung schauriger Votivgaben.












Erschöpft sind wir in unsere Herberge zurückgekehrt. Mittwoch ging die Reise wieder nach Vina.


Mittwoch, 22. August 2012

Ausrufer

Seit fast fünf Jahren versuchen wir die Ausrufer des unterschiedlichen Kleinhandels zu verstehen, allein, es gelingt oft immer noch nicht.
Da sind einmal die Zeitungsverkäufer: Sie schreien "elmercurioooo!" oder laestrellaaaaaa!" oder "laterceraaaa"
El mercurio ist die älteste chilenische Zeitung, für uns Provinzler in der Ausgabe für Valparaiso erhältlich mit leicht fasslichen Lokalbeiträgen . Die Ausgabe für Santiago ist teurer und anspruchsvoller. La estrella ist der populistische Ableger des mercurio. la Tercera gibt sich weltoffen, ist auch für Santiago gedacht, enthält auch Beiträge aus El Pais.
Die Papiertaschentücherverkäuferin mit einigen Päckchen in der Hand: Mecoopeeerencienpesosayudenmepoooorfavoooor!!!
Die Heftpflasterverkäferin: "Uunaayuditapooorfavooor!!" Gleichzeitig hüpft sie dem potenziellen Kunden mit ausgestrecktem Arm in den Weg, einen Fächer Heftpflaster in der Hand, die, wenn man sie länger zuhause liegen hat, zur Selbstauflösung neigen.
Die Schirmverkäufer, die, kaum regnet es, urplötzlich aus dem Boden sprießen und schreien:"Paraguasmilpesosparaguasmilpesosparaguasmilpesos" Einen Regentag halten die Schirme aus.
Die Humitaverkäufer:"ricoshumitasricoshumitascalientes....!" Humitas sind kleine Päckchen aus Maisblättern, gefüllt mit geriebenem, gekochtem Mais der natürlich längst aus genmanipuliertem Anbau stammt.
Der ambulante Handel blüht wenn kein Polizist in der Nähe ist. Da gibt es die Importe aus Peru , Kleidungsstücke aus dunkler Quelle, die am Boden auf einem Tuch liegen, z. B."Poleraaaas!!!" , langärmlige t-shirts.
Dann sind da noch die sogenannten Sapos, Busausrufer, die den Busfahrern sagen, wann der letzte Bus dieser Nummer gefahren ist. Sie rufen nicht die Nummer, nein, die Richtung.: "Concoooon!!!"  oder "Ositooos"!!! Das sind zwei Orte an der Küste.



Dienstag, 31. Juli 2012

NAKED RAKU


Das lederharte Stück wird mit Engobe eingepinselt, gebrannt, wieder mit Engobe eingepinselt, dann in Glasur getaucht, im Feuer gebrannt, rausgenommen, in Hobelspäne gepackt, im Wasser abgeschreckt, die Glasur springt ab, gebürstet, poliert.Fertig ist das Zierwerk!

Dienstag, 26. Juni 2012

Nix mehr sequia!!!







Es ist jedes Mal wieder eine Überraschung, dass es im Winter regnet, dass es in die Häuser reinregnet, dass die Türen aufquellen, ja, was macht man denn da? Ein gutes Hilfsmittel sind Sägespäne, sie saugen ausgezeichnet, na, und Eimer sind auch nützlich, man kann sie überall drunter stellen. Alte Zeitung saugt auch gut. Und bald scheint wieder die Sonne. Wer ein Auto hat, fährt, die Erfindung der Füße zum laufen und nicht nur zum tragen von stilletos ist absurd. So ist man als Fußgänger bei Regen ziemlich aufgeschmissen, die Autos spritzen einen nass, die Strassen kann man kaum überqueren, weil überall das Wasser steht, man muss also Umwege machen, die Gummistiefel sind ausverkauft, wer zieht auch so etwas hässliches an?Meine Güte wie ich dieses nörgeln können vermissen werde!

DOSEN






Dosen um was reinzutun. Für Heffalumps .Im gemauerten Gasofen gebrannt mit einer chinesischen Glasur: