Sonntag, 30. Dezember 2007

Un Techo para Chile


Die chilenische Gesellschaft ist sorgfältig gestuft, wie jeder weiß. Seit Jahrhunderten gibt es ein ausgeprägtes Gefühl für Hierarchien und jeder weiß, dass man sie einhalten muss, solange die Dinge ihren normalen Gang gehen. Diese Hierarchien spiegeln sich auch in der Siedlungstätigkeit wieder. Waren die Besitzer der großen Häuser ursprünglich unten in der Stadt beheimatet, so sind sie mit den Jahren immer weiter hinaufgezogen, an die Abhänge der Cerros: dort gibt es bessere Luft und die große Vista auf das Meer, die Bucht, die Dünen von Reñaca. Nur ganz oben auf den Cerros stimmt es plötzlich nicht mehr: da finden sich die Poblaciones und noch weiter, da wo kein Micro-Bus mehr die Verbindung zur Welt herstellt, da sprießen die Campamentos, die Tomas. Das sind wilde Landnahmen auf öffentlichem Grund durch die Habenichtse, durch die Hoffnungsvollen, die vom Glitzer der Stadt hoffnungsvoll angelockt wurden und die ihr Leben lang darauf hoffen, den großen Sprung zu schaffen und aus dem Zyklus der Armut auszubrechen. 20.000 sind es mindestens in Chile.

Dazu gehört auch Enrique, Don Enrique wie er sich nennen lässt. Er hat jetzt, am Ende eines langen, unregelmäßigen Arbeitslebens endlich eine feste Anstellung als Anstreicher gefunden, aber seine bisherige selbst gebastelte Bleibe im Campamento ist so gut wie eingestürzt und, noch schlimmer, die Erben seines Bruders verlangen die einst geliehenen Baumaterialien (Wellbleche und Holz) zurück. Also wurde er von der Asociación de los Vecinos ausersehen, in den Genuss einer Mediagua zu kommen, die „Techo Para Chile“ baut und finanziert. Das ist ein von einem Jesuiten gegründeter und v.a. von Deutschland mitfinanzierter Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, dass bis zum 200. Gründungstag Chiles kein Staatsbürger mehr ohne ein Dach über dem Kopf lebt. Dass die Hütten die da gebaut werden, allenfalls zwei Jahre halten, wissen die auch, aber sie sehen die Unterkunft ja auch nur als ein Übergangsstadium in ein würdiges Menschenleben.

Nun, eine unserer 6. Klassen hatte das Geld für die Baumaterialien (400.000 Pesos = 600 €) durch Arbeit und Sammeln nicht ganz zusammengebracht, also hatte der Elternbeirat den Rest drauf gelegt. Kollegin Vera hat die Trommel gerührt und zu guter Letzt kam unser Bautrupp zustande: ein gemischtes Völkchen, teils Familienausflug, teils überzeugte Christen, teils Abenteurer oder auch ein paar naive Neugierige wie wir drei deutschen Lehrer. Es hatte geheißen, man sollte möglichst selbst Werkzeug und Handschuhe und Sonnenschutz mitbringen, für alles andere sei gesorgt. Am Treffpunkt geht es sehr chilenisch los: herzliche Begrüßung, aber keiner kennt sich aus, weiß wo wir bauen, auch der deutsche Zivi Gerry aus Köln nicht, aber immerhin hat er schon öfters solche Bauarbeiten geleitet. Wir verlassen Viña und erklimmen über dem Ortsteil Achupallas immer steilere Hügel, bis die Straßen aufhören. Wir fahren unter rauchender Kupplung weiter bergan in eine Ansammlung scheinbar völlig unsystematischer Hütten / Behausungen / Müll-Löcher – dazwischen eine winzige Schule, ein noch kleinerer Tante Emma Laden, kläffende Köter, apathische Menschen, aufsteigende Rauchwolken, neugierige spielende Kinder, und schließlich sind wir da: wir zwängen uns aus der Karre und sind überwältigt: von dem Elend, von dem Panorama von Playa Ancha bis zu den Dünen von ConCon und dem tosenden Wind. Don Enrique empfängt uns: er hat schon den ganzen Morgen sein Grundstück aufgeräumt (trotzdem eine Müllhalde) und weiß auch schon, wie das Haus stehen soll. Das Ganze wird eine Holzkonstruktion aus vorgefertigten Seitenteilen, die aus einem Fundament aus Holzsäulen mit Bodenplatte errichtet werden. Das erste ist die exakte Positionierung dieser 15 Grundbohlen, für die Löcher gegraben werden müssen. Oh Leser, vergiss deine Vorstellungen: deine Phantasie hat keinen Raum um zu ermessen, was es heißt, in den chilenischen Boden ein Loch zu graben. Mit 25 kg schweren Brechstangen kratzen wir Stück um Stück die Löcher. Auch die anderen Arbeiten gehen mit denkbar einfachsten Mitteln vonstatten. Wir Nivellieren mit einem Wasserschlauch, benutzen Senkblei und Metermaß und wo immer nötig Hebelkraft. Trotzdem waren 2 Pfeiler zu ungenau gesetzt und mussten neu gesetzt werden. Da war es bereits mittags, ich todmüde mit Blasen an den Händen, Sonnenbrand an den Ohren und der festen Meinung, das wird nie mehr was!

Große Mittagspause mit gemeinsamen Mahl: die Kolleginnen haben typische Salate mit Thunfisch und viel Obst vorbereitet mitgebracht, Don Enrique stellt sein gesamtes Geschirr (Blechnapf, 1 Besteck) zur Verfügung und kocht Tee: ich Feigling habe dankend abgelehnt.

Oh Wunder, nach dem Essen ging es plötzlich voran: in Nullkommanix hatten wir den Fußboden genagelt und die Seitenteile waren ja vorgefertigt. Aber versucht mal bei tosendem Wind diese Teile aufrecht zu halten, so dass sie im Lot sind. Und dann wird bei der ganzen Hütte keine einzige Schraube verwendet - nur Nägel!!!! Das deutsche Qualitätsherz bricht – aber genauso war es!!! Wer kann den Jubel sich vorstellen, als endlich der Firstbalken eingesetzt ist und damit die Konstruktion so weit versteift wird, dass sie stabil steht. Wir alle haben uns mit Don Enrique gefreut, der würdevoll seinen einzigen Teppich ausschüttelte, ihn im Häuschen ausrollte und zeremoniell zum Einstandsfoto lud: ein würdiges Menschenleben beginnt eben mit einer würdigen Behausung, auch wenn es hier noch kein Dach, Türe, Fenster Wasser oder Strom gab. Wir hatten nämlich zufällig keine richtigen Dachsparren bekommen, dafür kommt das Wasser per Tanklaster von der Stadt und wegen Strom hängt man sich beim Nachbarn dran und fragt am besten nicht, woher der ihn hat.

So war Don Enrique zu seinem kleinen Glück gekommen, nur was im Winter aus ihm und all den anderen werden soll und wie lange die Bretterhütte hält? Und dass bis 2012 alle eine Dach über dem Kopf haben in Chile, das glaube ich nie!!! http://www.untechoparachile.cl/ Wieder vom Bernhard
Anmerkung der Redaktion: nachmittags um halb vier gab´s dann auch noch ein Erdbeben.

Samstag, 29. Dezember 2007

nachtrag:http://www.rutavalparaiso.cl/web/win5.htm

Ein Tag in Valpo

Wir haben uns den Luxus geleistet und für einen Tag einen persönlichen Führer durch Valparaiso engagiert. Er heißt Leonardo und ist der Ehemann einer Kollegin. Er betreibt ein Einmann-Unternehmen und unter dem Titel „Rutas de Valparaiso“ bietet er Themen-Stadtführungen an. Viel wichtiger ist aber, dass Leonardo absoluter Valpo-Fan ist. Er stammt von den partes bajas del Cerro Placeres und wurde während eines der zahllosen Erdbeben im Krankenhaus (dort wo sich heute das hässliche Parlamentsgeschenk Pinochets erhebt) geboren und hat nur überlebt, weil sein 14-jähriger Bruder ihn aus den Trümmern gerettet hat. Er steckt voller Kenntnisse, Geschichten, Anekdoten, Mythen und abseitiger Ideen. Und er entdeckt selbst seine Stadt immer wieder neu – und diese Freude ist ansteckend.

Wir treffen uns an der verkehrsumtosten Merval-Station Baron und wir erklimmen den gleichnamigen Hügel. Kaum haben wir den donnernden Strom aus Container-Lastern, röhrenden Micros, verwegen beladenen Pritschenwagen und rasenden PKWs samt Tatzelwurm hinter uns gelassen, das reingeklotzte, überdimensionierte Kaufhaus Paris hinter uns gelassen, einen ewig nicht reparierten Ascensor betrauert (der hätte uns nämlich den Fußweg verkürzt), eröffnet sich uns ein Panorama, das die ganze Bucht von Playa Ancha bis Recreo überblicken lässt. Ach was Bucht – ein Amphitheater tut sich vor uns auf, so wie es Juan de Saavedra, den namengebenden Entdecker auch überrascht hat, ein riesiges Amphitheater, nur, dass sich seit 200 Jahren immer mehr bunte Würfel mit Freuden die steilen Hänge zum Pazifik hinunterzupurzeln scheinen. Und manches Erdbeben, manche zu kühne Holzkonstruktion, manch dreifach vorkragendes, vorne 7- hinten 2-stöckiges Haus gibt dem Drang nach. In völliger Regellosigkeit ist hier ein anarchisches Wachstum und Sterben von Gebäuden jeder Form und Größe präsentiert, reich dekoriert mit der üppigen Flora dieser Breiten. Die wenigen Gemeinsamkeiten dieser Regellosigkeit bestehen in dem Wettlauf um den besten Blick: die vista zum Meer. Daneben hat man wie immer und überall auf das Ortsübliche und leicht Erreichbare zurückgegriffen: Holz, zu seinem Schutz Wellblech, das als Ballast-Material der Segelschoner im Hafen reichlich zur Verfügung stand, und zu dessen Schutz wiederum übrige Farben, ebenfalls von den verschiedenen Schiffen im Hafen. Das Resultat ist ein exotisches Farbkaleidoskop, in dem die starken Farben dominieren, was das milchige Sonnenlicht der Küste noch verstärkt. So wird der reichlich vorhandene Verfall romantisch schnell überhöht und noch die letzte vermüllte, verkackte Seitengasse hat ihren Charme, wenn sich Hibiskus um einen ehemaligen Eingang windet und an der Plazuela ein Jacarandabaum blüht. Soll die Katze doch weiter die Plastiksäcke mit Müll durchwühlen, der Penner war ja schon vorher da.

Beschleichen den Europäer beim Betreten mancher Gässlein und Trepplein sinistre Gefühle, so wird man immer wieder überrascht, dass sich da ganz normales Familienleben abspielt, mit auf der Gasse spielenden Kindern, ratschenden Weibern, autorichtenden Anwohnern - zumindest bei Tageslicht. So wandern wir über den Cerro Baron zum Cerro Lecheros, bewundern Elendshütten und Paläste, anarchistische Wandmalereien und liebevoll gepflegte Vorgärten. Wir steigen hinab, überqueren die hässliche Argentina, wandern vorbei am hässlichen Parlament und trinken Kaffee in einer Kneipe die die Zwecke Antiquitätenladen und Café in sich vereinigt. Vor dem Parlament sind wir gerade dem Eselsmilch-Händler begegnet, der seine Eselin mit sich führt und der Kundschaft bei Bedarf frisch melkt, aber dabei versichert, dass die Mischung seines Produktes mit Brandy ein unvergleichlicher Viagra-Ersatz sei.

Unser neuer Anlauf bringt uns mit dem rumpelnden Ascensor Mariposa wieder weit hinauf und wir wandern über Cerro Florida, bis uns der Hunger wieder hinuntertreibt. Mit Leonardo landen wir in einem unvergleichlichen Lokal, dem „J. Cruz“, einem ehemaligen Lokal der Polizei, das sich jetzt auf Grund der Sammelwut seines Wirts zu einer irrsinnigen Ansammlung von Allem und Jedem gewandelt hat, was sich sammeln lässt: ostasiatische Jadefiguren stehen neben afrikanischen Buschmasken, Münzen und Medaillen teilen sich den Platz mit beschrifteten Servietten, ein Torpedo droht von der Decke, lässig belächelt von einer Schaufensterpuppe. Wo auch immer zwischen den Objekten noch Platz war, haben sich die Gäste schriftlich verewigt, so dass in diesem horror vacui tatsächlich kein Platz mehr frei ist. Wer bei all diesen Ablenkungen noch Zeit und Konzentration findet, bestellt sich eine Platte Chorillos und wird überwältigt von einem Riesenberg aus Pommes, Zwiebeln und Fleisch, die man gemeinschaftsstiftend von einer Platte isst. Für 12.500 Pesos sind wir alle gut satt geworden.

Jetzt steht ein Verdauungsmarsch an. Er führt auf Grund unseres Wunsches hinauf zum Friedhof der Dissidenten auf dem Cerro Carcel. Drohend krönen die leeren Mauern des ehemaligen Gefängnisses den Hügel. Daneben liegen hoch ummauert 2 Friedhöfe. Der traditionsreiche Friedhof der Protestanten ist noch heute in Händen einer englischen Corporación und wird von einer Alten betreut, die misstrauisch dem Besucher das Tor öffnet: zuviel sei hier schon geklaut worden. Nicht mal fotografieren oder zeichnen darf man hier. Die Diebe haben schon viele Grabfiguren auf Bestellung entwendet. Sie fürchtet sich nicht vor den Toten in der Nacht, sondern nur vor den Lebenden. Und außerdem hat die Katze gerade 5 Junge in der freien Mauernische der Grabwand geboren. Und, sehen Sie, um dieses Grab hat sich schon seit Jahrzehnten keiner mehr gekümmert. Und das ist beim letzten Erdbeben eingestürzt. Ob dieses Säulenmonument das nächste überstehen wird, ist sehr fraglich. Nein, nein, das ist alles dokumentiert. Ich kenne alle meine Toten. Ja, sie kennt sie wirklich. An uns ziehen alle die klangvollen und vergessenen Namen der deutschen und englischen Kolonie vorbei. Zu jedem Grab weiß sie was. Die Atmosphäre an diesem Ort ist unvergleichlich, die gefangene Zeit, der Verfall und gleichzeitig die rührenden Bemühungen ihn aufzuhalten, die Einsamkeit und Verlassenheit inmitten der Großstadt mit ihrer unvergleichlichen Lage und gleichzeitig der Schutz der heiligen Friedhofsmauer... Da fährt am anderen Friedhof eine ganze Reihe von Polizeiautos vor, um entlaufene Ganoven aufzuspüren.

Mit dem Micro-Bus gibt’s nun eine tollkühne Fahrt auf über 200 m hinauf auf Straßen, deren Steilheit jede Turracher Höhe zu einem Sonntagsspaziergang verblassen lassen. Da die Ausblicke so atemberaubend sind, bleibt gar keine Zeit sich über die waghalsigen Fahrmanöver unseres Chauffeurs aufzuregen – er hat auch gar keine Zeit, denn er muss dauernd mit einer Passageuse reden... Es geht an der Plaza Bismarck vorbei und kaum sind wir oben, wo die Cerros in Natur übergehen und nur noch Poblaciones den Wegrand zieren, stürzen wir uns schon wieder zu Tal (Av. Yerbas Buenas) - ich glaube, wir haben alle mitgebremst.

In der uns wohlbekannten Almte. Montt unter der alten Dt. Schule schlucken wir nach langem Warten (die Milch muss erst noch eingekauft werden) einen Kaffee: die Luft der Gegend ist eh noch vom Vorabend Tränengas geschwängert. Es gab im Rahmen der Carnevales Culturales mal wieder eine Konfrontation zwischen Jugend und Polizei.

Schließlich lassen wir uns durch das unendlich quirlige, laute, dreckige, volle Stadtzentrum (Condell, Independencia, Victoria) zurücktreiben, erleben auch noch das lautstarke Cueca-Tanzen von jung und alt in der Victoria, sind aber mittlerweile so geschafft, dass wir uns von unserem liebgewonnenen Cicerone verabschieden und mit der S-Bahn wieder nach Hause tuckern. Was für ein eindrucksreicher Tag! Vielen Dank, Leonardo! diesmal von Bernhard geschrieben

Samstag, 22. Dezember 2007

Fernsäh!!

Wer am 23. 12. nix zu tun hat , möge sich vor die Glotze werfen, dort kann man den ganzen Tag auf 3sat Filme über Mittel-und Südamerika sehen, von 6.15 Uhr bis Heiligabend morgens. Wir könnens leider nicht sehen, hinter den Bergen, bei den sieben Zwergen.....

Fröhliche Weihnachten!!!!!

Liebe Freunde, Bekannte und Leser, weil wir es wie jedes Jahr nicht zambringen rechtzeitig zu schreiben, kitschige Kartengrüße ,von denen es hier viele nach USA-Vorbild gibt, zu versenden, wir auch keine gute Ausrede haben, ich wenigstens nicht, weil ich ja wahrhaftig nicht zuviel Arbeit habe, wünschen wir Euch wenigstens via blog Feliz Navidad y un gutes Neues Jahr und vertrösten Euch auf Post nach Weihnachten, oder mit den heiligen drei Königen. Eure K und B

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Streik an der DSV von Bernhard


Das hat es noch nie gegeben: an der DS Valpo wird gestreikt. An der Zufahrt zum Schulgelände stehen Trauben von Lehrern und schwenken selbst gefertigte Plakate, auf denen mehr Lohn gefordert wird. Dicke Plastiktüten mit belegten Broten und Thermoskannen mit Kaffee heizen genauso ein wie die lokale Presse und das Fernsehen, die sich mit Freude und Ungenauigkeit auf diese Lokalsensation stürzen. Am Tor und den anderen Zugängen stehen die üblichen Wachen, verstärkt durch den Gerente und Vorstandsmitglieder, und notieren akribisch, welche Lehrer das Gelände betreten und wer nicht. Der Grund: Nur wer herinnen ist, wiewohl er auch dort streikt bzw. nur in seinen Stunden seine Klasse unterrichtet (und keine andere) erhält auch sein Dezember-Gehalt. Kuriositäten des chilenischen Arbeitsrechts...
Drinnen im Schulgelände herrscht geisterhaftes Schweigen. Das großzügige Sportgelände wirkt jetzt, wo kein einziger Schüler dem Ball hinterher rennt noch riesiger. Ein einsamer Auxiliar recht die Aschenbahn. Der Schule fehlt sofort die Farbe, ohne die bunten Schuluniformen und die Schreie der Kinder.

Im Lehrerzimmer ist die Situation ebenso seltsam. Etwa 25 Lehrer sind da. Es sind die Nicht-Syndikalisierten, die vermittelten Deutschen und die Streikbrecher. Und natürlich Aurora, die gute Seele des Hauses, die genauso wie jeden Tag für heißes Wasser sorgt, staubt du wischelt und mitgebrachte Speisen aufwärmt.

Das nervöse Direktorats-Krisenteam übt sich im Krisenmanagement. Alle Schüler, die trotz Telefonkette, E-Mail und diese wundersame Form des indigenen Mundfunks ihre Kinder angeliefert haben, werden in der Aula versammelt, nach Klassenstufen sortiert und zu Gruppen zusammengefasst - wenn die indignierten Eltern nicht doch noch die traurig schauenden Grundschüler mit nach hause zu Oma, Opa oder Nana bringen. Aufteilung in Gruppen, Zuweisung von Räumen und Aufsichtspersonal (Lehrer kann man das heute nicht nennen), ad hoc Programme: Volleyball, Film, weihnachtliche Kopien ausmalen / schnipseln / kleben. Keiner ist so recht begeistert, schon gar nicht die Vermittelten, deren Herz für die geknechteten entrechteten schlägt, deren Einsatz aber von den altgedienten Chilenen gefordert wird: „Es un Colegio Alemán!“ Mein Krisenplan vom Vorabend, der auf freiwilligen Eintrag der Lehrkräfte gerichtet war, war schon beim Aushang Makulatur, stoisch geduldet von den Anwesenden, innerlich höchstwahrscheinlich milde belächelt: der Neue hat halt noch keine Ahnung, wie das hier läuft. Hat er auch nicht!!!

Über den Vormittag hinweg verflüchtigt sich die Schülerzahl v. a. der Oberstufe auf unerklärliche Weise, denn raus aus dem Gelände kommt man nur über die Porteria und mit Genehmigung von Eltern und Sekretariat, wie bei uns. Unser Direktoratsvormittag vergeht im Krisenzentrum wie im Flug mit Sichtung der eingegangenen du eingehenden Nachrichten, E-Mails, Diskussion der Flüsterpropaganda, Mutmaßungen wie es weitergeht, ob man Anregungen zur Schlichtung oder Vermittlung geben soll, wie unter solchen Umständen das Schuljahr mit Noten, Zeugniserstellung und Konferenzen abgeschlossen werden kann und und und...

Gleichzeitig brennt die Vorbereitung des neuen Schuljahres auf den Nägeln. Ich würde gerne die Deputatsverteilung aushängen, Termine für 2008 festlegen, am Weg zum IB arbeiten. Nichts! Nichts von alle dem! Ich muss lernen mich an die Gegebenheiten anzupassen und geduldig zu sein. Nur eins weiß ich schon jetzt: die Folgen des Streiks werden uns noch lange beschäftigen, denn die Konfrontation besteht nicht nur zwischen Gewerkschaft und Vorstand, sondern der Riss geht mitten durch`s Kollegium. Und diese Wunden werden nicht so schnell vernarben.
Anmerkung Katharina: Der Streik ist mittlerweile beendet, Einmalzahlung.

Dienstag, 18. Dezember 2007

Seismo, Sismo, Erdbeben, Temblor

Rüttel, schüttel, krach, knirsch, Ruhe. Es is nix passiert am Samstag. Wir waren mit dem Auto auf einer sowieso hoppeligen Strasse unterwegs und haben das Gerüttel nicht bemerkt, nur die Nachbeben. Es war aber ganz kräftig, das Geschüttel, jedenfalls nach dem runtergefallenen Staub und Putz in unserem Haus zu schließen. Am Sonntagmorgen dann wieder rums, wie wenn was an´s Bett gekracht wäre. Und gestern morgen, fing der Herd an zu zappeln, just als ich die roten Rüben aufgesetzt hatte. Heute ist alles ruhig. Für all das Erdgehampel gibt es eine chilenische Web-Site http://ssn.dgf.uchile.cl/cgi-bin/sismo_cab.pl. Alle Chilenen sind der Ausländerin gegenüber natürlich ganz cool, is man ja gewöhnt, "erschreckt Sie das?"" Man muss die Ruhe bewahren!"Jedenfalls ham wa jetzt Risse im Putz, sehr beruhigend.

Dienstag, 11. Dezember 2007

Margarita

Sie ist sehr hübsch anzusehen, klein , zart, mit langen schwarzen Locken, schwarzen Augen. Seit drei Wochen kommt sie einmal wöchentlich für 5 Stunden und versucht mit mir die Staubwolken zu beseitigen. Jetzt sind alle Böden frisch gewachst und gebohnert, auch der Ziegelboden in der Küche, das gehört so. Im Geschäft für Berufskleidung musste ich einen weißen Kittel und eine weiße Haube für die langen schwarzen Haare kaufen, auch das gehört so. Am ersten Tag waren wir gemeinsam Putzmittel kaufen. Mein Ökoherz zog sich mal wieder zusammen, ich wusste nicht, was man alles wohin schütten kann, wenigstens arbeitet Margarita mit Gummihandschuhen. Sie ist 40 Jahre alt, hat 4 Kinder, drei Töchter und einen Sohn. Den Gatten hat sie vor zwei Jahren rausgeworfen, weil er so streng mit der ältesten Tochter war, er gehört zu einer evangelikalen Sekte, in der man nicht rauchen, trinken oder kurze Haare tragen darf.. Die älteste Tochter ist 18, die nächste 15, dann 10 und der Kleinste ist 3. Weil Margarita so früh geheiratet hat, konnte sie keinen Beruf lernen. Umso mehr unterstützt sie ihre Töchter bei der Ausbildung. Die große Tochter ist gerade mit der Schule fertig und lernt jetzt gastronomia. Meistens kommt Margarita später als verabredet, weil der kleine Sohn noch in den Kindergarten gebracht werden muss. Pro Kind bekommt man vom Staat während der ersten drei Lebensjahre pro Monat 1500 CLP = ca € 3,00, reicht auch hier nicht weit. Bisher hatte sie nie gefrühstückt wenn sie kam, also...... gibt´s erst mal Kaffee und Brot. Mittagessen koch ich ihr dann. Arztbesuche sind für sie und die Kinder kostenlos, allerdings nur bestimmte Ärzte und Krankenhäuser.

Freitag, 7. Dezember 2007

Schulabschlussball

Die Eltern organisieren für ihre Kinder , für die Klassenlehrer und Direktoren ein großes Essen mit Tanz, nachdem die Kinder sowohl die Abschlussprüfung in der Schule als auch die chilenische Universitätszulassungsprüfung hinter sich haben, die besteht aus drei Fächern, Wissen wird im Multiple- choice-Verfahren abgefragt. Von diesem großen Essen kommen wir gerade, wir, weil natürlich die Damen mit geladen sind. Der Freß-Ball fand im Sporting, einem großen Sportclub, statt. Der Boden ist nicht ganz horizontal. Große runde Tische waren sehr festlich gedeckt, um jeden Tisch Plastikklappstühle mit weißen Hussen. Alle waren wunderbar bekleidet, wir wissen jetzt was angesagt ist,es ist ja fast Sommer. Jeder Schüler, jede Schülerin wurde aufgerufen und betrat an Mutters oder Vaters Arm den Saal und das Podest,Applaus, dann Standbein ,Spielbein, Foto Foto. Dann Wiener Walzer.Das dauerte so seine Zeit. Einstweilen Aperitiv. Dann Vorspeise, Hauptgericht, köstlich. Nun Reden, dann Geschenkübergabe an den Direktor und die Klassenlehrer. Jetzt Nachspeisenbufett. Alle Kellner, etwa 15 betraten mit Torten, verziert mit brennendenWunderkerzen den Saal und stellten sich hinter dem langen Bufett auf, Licht aus, Effekt an. Wir beide waren natürlich ahnungslos, dass es sich um ein Zitat aus einer Fernsehserie handelt. Licht an, haps, haps, nam nam.Nun Disco, Hörgeräte raus, Ohrstöpsel rein, wummer, wummer. Jetzt wurden bunte Papphütchen, Papeirgirlanden zum umhängen und Masken ausgeteilt, scheint so Usus, wummer wummer, wir heim ins Bett, Ohren abhängen lassen.

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Wasser - AGUA

Immer freitags kommt ein starker junger Mann mit einem kleinen alten Lasterchen, der 20-Liter-Plastik-Pfandflaschen mit gereinigtem Wasser bringt. Das Wasser aus der Leitung duftet verführerisch nach Chlor, was aber für Tee und Kaffee ungeeignet ist. Die Plastikflaschen trägt der junge Mann in die Küche und stellt eine umgekehrt auf einen Plastikuntersatz , der einen Kipphahn hat, und nun kann man Wasser entnehmen. Der Kipphahn ist gerade in einer Höhe angebracht, dass man nur eine kleinere Kanne darunter stellen kann um sich Wasser zu holen. Wenn ich also versonnen die aufsteigenden Blubb- Blasen in der Flasche betrachte,und mich wundere wie dieser dumpfe Klang zustande kommt, passiert es ab und zu, dass der kleine Krug überläuft, tja. Natürlich kann man das Wasser auch bei Santa Isabel im 5-liter-pot kaufen, dann kann man es locker heben und kippen, man braucht aber zu zweit jeden Tag ungefähr 4 Liter, wenn man nicht auch die Nudeln in dem geschmacklosen Wasser kocht, also hat man schnell Berge von leeren Plastikflaschen, dann doch besser junge starke Wassermänner. Mit dem Leitungswasser wird gegossen, in unvorstellbaren Mengen werden Gras und Blumen gegossen, in meditativer Konzentration, zu jeder Tageszeit. Fast jeder größere Garten hat ein Schwimmbad, auch fast jeder von diesen Wohntürmen. Wasser? kein Problem!

Montag, 3. Dezember 2007

Teleton-Fieber

Schon monatelang gibt es Werbetafeln für Spenden. Wir haben sie immer gelesen." En cada paso estas tu !" Der Satz, der einem von überallher entgegen schrie. Auch auf den Scheiben der Autos stand "Teleton 2007". Na , mit der typischen Ausländerträgheit haben wir uns nicht weiter gekümmert,(so genau woll mers gar ned wissen, werd scho wieder so was sei) Bis am Samstagmorgen, der normalerweise sehr ruhig ist, auf unserer Strasse die Hölle los war. Victor und Kollegen hatten jede Menge zu tun, genug Parkplätze zu finden, warum? Wegen Teleton! Die Bank war geöffnet. Viele freiwillige Mitarbeiter waren da, in leuchtend blaue T-Shirts gekleidet, mit Bank- und Teletonaufdruck, die Spenden entgegennahmen. Teleton ist eine Stiftung, die seit 1978 immer am ersten Wochenende im Dezember Geld sammelt für behinderte Kinder, um Therapieprogramme zu finanzieren. Jedes Jahr gibt es einen anderen zündenden Werbesatz, jedes Jahr steht ein behindertes Kind für alle Kinder, heuer ein kleiner Bub mit zwei Krücken ,die das Geld bekommen sollen. Jedes Jahr soll mehr Geld gespendet werden. Wen´s interessiert, allerdings auf spanisch : http://es.wikipedia.org/wiki/Telet%C3%B3n_Chile#Historia . Auf allen chilenischen Fernsehkanälen läuft 27 Stunden lang ein Animationsprogramm für Spenden. Banco de Chile hat 27 Stunden lang geöffnet. Auf den Straßen gibt es Feste mit Musik, in den Geschäften stehen Sammeldosen, viele Helfer sind unterwegs mit Sammelboxen. Mittlerweile gibt es Teleton in vielen lateinamerikanischen Ländern.13.235 231 970 chilenische Pesos sind gespendet worden. 100 000 Pesos sind ungefähr 150 € Wir sind natürlich auch auf die Bank geflitzt und haben gespendet, is ansteckend!

Donnerstag, 29. November 2007

Cafés, 2. Dona Javiera




Dieses Café befindet sich an der Libertad und ist nicht besonders schön. Tische, blauePlastikstühle, und blaue Sonnenschirme stehen davor und laden dazu ein bei tosendem Verkehr seinen Kaffee zu trinken. Wenn der Wind stark weht, dann fliegt die ganze Chose weg, das stört aber keinen großen Geist.Vor den Fenstern stehen große Truhen mit Steckerleis. Drinnen darf geraucht werden, im Parterre gibt es 5 Tische, im Keller auch nochmal. Betrieben wird das Café von Dona Javiera, die ist aber nicht da. Dafür ihre netten Angestellten. Ein Ehepaar, er steht an der Kasse, sie bereitet den Kaffee an der Gaggia. Es gibt noch eine Senora , die den ganzen Tag abspült. Zum Kaffee isst man süßen Kuchen, z.B. Apfelstrudel . Wenn es nachmittags ruhiger wird, dann fängt der Mann an, die Kunden zu zeichnen, ganz heimlich, und schenkt ihnen das Werk dann, vielleicht.

Raten - Cuotas, Puntos, Tarjetas

Ob das in Deutschland auch so wird? Man kann alles in Raten zahlen, alles! Die Kundenkarte ist gleichzeitig eine Kreditkarte, und man kann einfach überall Kundenkarten bekommen. An den Kassen wird man immer gefragt ob man Punkte sammelt, ob man bar zahlt, ob man, wenn man mit Kreditkarte zahlt, in einer cuota zahlt. Sogar in der Apotheke bin ich neulich gefragt worden bei einem Betrag von umgerechnet 2 €, ob ich alles auf einmal zahle. Man kann jetzt einen Weihnachtsbaum aus Plastik, fertig dekoriert, in 12 cuotas zahlen. Selbstverständlich wird er dann teurer. Die cuotas sind natürlich festgelegt, und in jedem cuota- Haushalt muss meisterhaft jongliert werden. Auch Gas, Wasser und Strom können in Raten bezahlt werden. Ich stelle mir vor, dass man langsam eingesponnen wird in ein Netz von Schulden. Diesmal nicht lustig, eher unheimlich.

Dienstag, 27. November 2007

Foto? Foto!

Man kommt zu einer Veranstaltung, egal zu welcher, und man kommt pünktlich, und schon wird man fotografiert. Man sieht am besten etwas gringomäßig aus wie wir, oder man ist sonstwie auffällig. Denn fotografiert werden muß man. Die Damen, meistens sind es Damen, arbeiten im Team. Die eine fotografiert, die andere schreibt die Namen auf einen Block.Das ist gleichzeitig Werbung für die Veranstalter. Deshalb waren neulich die fotografierenden Damen in güldene Hosenanzüge gehüllt. In fast jeder Zeitung, in fast jeder Zeitschrift gibt es eine Seite mit Fotos von Veranstaltungen.Es spielt keine Rolle, ob die immer ganz aktuell sind.Immer sind es kleine Fotos nebeneinander,immer sind zwei, drei ,vier Leute nebeneinander drauf, die in die Kamera grinsen, und immer stehen die Namen darunter. Schaut Euch mal den Condor, http://www.condor.cl/an, is sogar auf deutsch. Foto!

Zum zweiten mal Hündchen, perritos oder streunen bildet


Ich weiß schon, igitt, streunende Hunde, sie haben die Krätze, sind hungrig, nervig, bellen, liegen überall rum, hinterlassen ihren Dreck,gehen bei rot über die Straße und trotzdem gefallen sie mir. Am Sonntagmorgen lagerten fünf verschiedene, braun-weiß, schwarz-weiß, schwarz, Hunde vor dem Eingang von Santa Isabel und warteten geduldig, ob es nicht einen mitleidigen Menschen gäbe mit essbarem in der Tüte. Sie sind schlau, diese Hündchen, nicht aufdringlich, sie warten einfach ab. Nachts pilgern sie die Straßen entlang, sehr zum Ärger der Hunde in den Gärten, die fast einen Nervenzusammenbruch bekommen vor Neid, jagen Katzen und finden das Leben offenbar ganz annehmbar. In der Calle Libertad gibt es einen Schäferhund, der den größten Spass daran hat hinter Rädern und Motorrädern herzuflitzen. Nie kommt er ihnen in die Quere, er rennt einfach auf der anderen Spur , weicht geschickt allen Autos aus und bellt dazu. Nach einiger Zeit dreht er erschöpft mit hängender Zunge um. Viele Leute haben Hunde, solche gewaschenen, frisierten, geschorenen gepflegten Maskottchen. Hier um die Ecke wohnen drei Pudel dieser Art, die stundenlang vor dem Haus auf dem Rasen gehütet werden. Ihnen darf selbstverständlich kein verflohter Straßenköter zu nahe kommen. Manchmal wird man von einem Hund begleitet, ganz unaufdringlich, als hätte er den Job. Eines Tages saß ein Hündchen, so ein Kurzhaar, weiß, braun, schwarz mit Krakeelstimme, bei uns im Garten und fand es hätte Hunger. Es nahm eine alte Semmel und verschwand wieder, ich nehme an, dass es sich unter der Gartentür durchgequetscht hat. Zum Glück gibt es jetzt ein Programm, dass die streunenden Hündinnen eingefangen und sterilisiert werden, damit man die Vermehrung wenigstens nicht fördert. Man wird jetzt bestraft, wenn man seinen Hund aussetzt, die Frage ist nur wie man herausbekommen will wer der Eigentümer ist, ohne Chip, ohne Meldegsetz, ohne Hundesteuer.

Freitag, 23. November 2007

El Maestro Jardinero, der Gärtner

Ich hab ihn nicht gesucht, er hat uns gesucht und mir klar gemacht, dass wir ihn und seine Künste für den kleinen Garten brauchen, weil er der Meister Gärtner ist, weil er schon bei den Vorgängern gearbeitet hat, weil er nebenan im Kindergarten arbeitet und weil er das Handwerk beherrscht. Aha. Jetzt kommt er also alle 14 Tage mit der Schubkarre, die beladen ist mit einem Benzin-Rasenmäher, so ein Modell an einer Stange mit einer Plastikschnur, die die Grashalme wegreisst, einer abgebrochenen Plastikkehrichtschaufel, einem Spaten, einer Hacke und einem leeren Sack für die Abfälle, und macht mir klar, was ich wieder alles falsch gemacht habe. Er mäht den nur spärlich vorhandenen Rasen, schneidet die Büsche, pflanzt die von mir gefälligst gekauften Pflanzen und nörgelt. Heute hat er mir beigebracht wie wir zu gießen haben, der Rasen soll praktisch ertrinken, man soll mit dem Fuß drauf patschen können. Mit Trinkwasser! Da blutet mir das Ökoherz! Er muss mir alles 10 mal erklären, weil ich ihn so schlecht verstehe, erstens weil er nur wenige Zähne im Mund hat und deshalb sehr undeutlich redet, zweitens, weil er zum mähen einen Mund-Nasenschutz vorbindetund den natürlich nicht abnimmt. Eigentlich hat er gar keine Zeit zum reden, weil´s ihm pressiert, das ist sehr ungewöhnlich hier, und weg isser.

Dienstag, 20. November 2007

Chile und Deutschland

Wir werden abends mitgenommen im Auto nach Santiago zum Empfang des Deutschen Botschafters anlässlich des Besuchs des deutschen Wirtschaftsministers Michael Glos in Chile. Herr Glos hat ein großes Vertragsprogramm innerhalb einer Woche in Südamerika zu absolvieren. Wir partizipieren, indem wir aus diesem Anlass gespeist und getränkt werden , im Garten der Residenz des Botschafters in einem schönen Viertel Santiagos. In Santiago war es gestern heiß, am Abend noch 27 Grad. Wir schmettern wieder die Hymnen, das heißt, Bernhard kann mittlerweile den Text der chilenischen Hymne, ich erkenne immerhin schon die Melodie. Wir ratschen uns so durch, Herr Glos ist noch nicht da. "woher kommen Sie, wie lange sind Sie schon in Chile, oh mein Gott wie ist es heiß heute, aber die wunderbaren Bäume geben Schatten, an welcher Schule sind Sie, Zweitvermittlung, mitausgereister Partner, Partnerin, gefällt Ihnen Chile, wo bleibt der Minister, Prost, wie interessant, sind Ihre Kinder in Deutschland geblieben, es gibt auch Weissbier, wie braun Sie schon sind, der letzte Winter war sehr kalt hier, Sie sprechen sehr gut Spanisch, haben Sie das erst hier gelernt, bitte können wir ein Foto machen, darf ich mich vorstellen," den Subtext überlasse ich Eurer Phantasie. Dann spricht der Botschafter, Dr. Scholz, ein erfahrener Diplomat, der ausgezeichnet Spanisch spricht. Dann Herr Glos, der inzwischen eingetroffen ist, mit dem uns so vertrauten unterfränkischen Akzent. Im Gefolge des Ministers befindet sich auch Alexander Dobrindt, wirtschaftspolitischer Sprecher der CSU Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Bundestagsabgeordneter unserer Heimat, und ehemaliger Schüler von Bernhard, is aber scho zwanzg Jahr her, jedenfalls hat der Herr Dobrindt den Herrn Kerscher nimmer kennt und war ziemlich überrascht. Ausserdem war Wladimir Klitschko, ja, ja, der ukrainische Boxweltmeister, da, der reist gerade mit Herrn Glos mit, warum , ma weiß nicht. Dann sind wir wieder nach Vina gepest, nachdem wir uns artig bedankt hatten.

Donnerstag, 15. November 2007

ServiPag

ServiPag is klasse, ServiPag is überall, jeder kennt´s, deshalb hat´s uns keiner gesagt. Also, es gibt hier viele Menschen, die kein Bankkonto haben aber ihre Rechnungen zahlen müssen. Sie gehen zu ServiPag, meist in einem Supermarkt, im Eingangsbereich, ein kleines gut geschütztes Kassenhäuschen mit einer höflichen Dame am Computer,. Man steckt seine Rechnung durch den Schlitz und das Geld dazu, die Dame kassiert und stempelt die Rechnung, wenn die Firma , die das Geld bekommt online ist. Heute konnte ich die Wasserrechnung nicht bezahlen, weil die Wasserfirma offline war. Es gibt viele Menschen, die ein Bankkonto haben, aber deren Firma nicht überweist, sondern ihnen einen Scheck gibt. Diesen Scheck können sie bei ServiPag einlösen, natürlich auch bei ihrer Bank, aber die Banken haben ungünstige Öffnungszeiten, nur von 9-14 Uhr, ServiPag hat vormittags, nachmittags und samstags geöffnet, und davor eine Schlaaange, eine laaaange!

Santa Isabel te conoce Die Heilige Elisabeth kennt dich

Santa Isabel ist eine Supermarktkette und gehört zum Supermarktkonzern Cenosud . Santa Isabel hat jetzt bald Weihnachten und verkauft fertig dekorierte Plastikweihnachtsbäume für umgerechnet 45 €. Da japst das deutsche Herz nach Luft, wenn ehemals erzgebirgische Miniaturnussknacker chinesich baumeln. Ausserdem gibt es große weihnachtlich bedruckte Dosen mit dänischen Keksen, die Ihr auch alle kennt. Santa Isabel kennt mich und hat natürlich auch viele andere Sachen. Man betritt den Supermarkt und ein netter Herr von der Security öffnet das Gatter für den Wagen nebst Senora. Die beiden ersten Regale fallen dem europäischen Menschen sofort ins Auge. Da steht der gute Händelmaier Senf neben der Schwartau-Marmelade und der Pumpernickel neben der italienischen Lasagne. Auch Melitta Kaffee gibt´s für den deutschen Gaumen.Der chilenische liebt eher Nescafé. Nun fange ich an zu sammeln was ich so brauche: packe Gemüse und Obst in Tüten, die mir dann von einem höflichen Knaben gewogen und verknotet werden und mit Preis beklebt. Dann geht´s vorbei an der Torten-Kuchentheke mit großen Mengen Sahnetorten, zur Semmel-Brot-Auslage. Man füllt mit Zangen verschiedene Sorten Semmeln, mit Salz ,ohne Salz, mit Kleie ,ohne Kleie, in Tüten und lässt sie, diesmal von einer schönen Dame, wiegen und bepreisen. Von den Semmeln aus hat man durch eine Glasscheibe die Möglichkeit den Bäckern beim Backen zuzusehen. Brot ist ein Grundnahrungsmittel und wird subventioniert. Dann gehe ich weiter zur Käsetheke. Da gibt es nicht die Vielfalt wie in Europa. Hauptsächlich wird eine Art Butterkäse gegessen, etwas junger Ziegenkäse und Frischkäse. An der Wursttheke gibt´ois was der deutsche Ranzen begehrt. Ausserdem Oliven, eingelegtes Gemüse. Weiter zum Fleisch, das Superhuhn, das Superschwein, sie liegen da in großen Teilen neben dem großen Brocken Rindfleisch. Man merkt, dass wir in einem Asado-Land sind, dass die Familien groß, und dass es beliebt ist sonntags zum Grillen zu fahren. Weiter zum Fisch, den man wie überall kochfertig hergerichtet bekommt. Jetzt hätt ich gerne Joghurt mit nix drin, denkste, musste lange suchen. Es gibt, nestle sei dank, große Mengen Joghurt mit jedem nur möglichen Geschmack, frei von Frucht, natürlich, dafür angereichert mit vielen vielen Zusatzstoffen, auch das mit nix drin hat Zusatzstoffe. Milch suche ich vergebens im Kühlregal. Findigen Menschen ist es wie in Europa gelungen, Milch herzustellen, die fettfrei, lactosefrei, geschmacksfrei aber dafür 100 Jahre haltbar ist. Zu dieser greislichen Milch hat Santa Isabel auch keine Alternative. Also jetzt Butter: fast nur gesalzen, jedenfalls hab ich 6 Wochen gebraucht um Butter ohne Salz zu finden. Trappistinnen in Quilvo kochen Marmelade, die Santa Isabel verkauft, die einzige Marmelade, die aus Obst und Zucker besteht und nicht noch köstliche Konservierungschemikalien enthält. Ach ja, Wasser brauch ich noch für Tee, zum trinken, zum kochen, es is a Kreiz. Ab zur Kasse, wo die schon erwähnten hübschen Pack-Knaben stehen. Alles auf´s Band, nein ich sammle keine Punkte, nein ich habe keine Kundenkarte, ja, die einzelnen Pesos können an den Fond für was weiß ich wen obdachlosen verwaisten, verarmten gehen. Hier Dein Trinkgeld, musst Du nicht in die Schule? Nee erst später, jetzt ist Mittagspause. Aha! Ciao! Santa Isabel me conoce?

Sonntag, 11. November 2007

Kermesse in Limache

Senor Walter Bade hatte zwei Söhne, die beide im ersten Weltkrieg als deutsche Soldaten um´s Leben kamen. Weil er etwas für die Jugend tun wollte, schenkte er der deutschen Schule Valparaiso ein 5 Hektar großes Stück Land in Limache, einem Ort in den Hügeln etwa 50 km entfernt von Vina del Mar. Dort wurde ein Ferienheim für die Schule gebaut mit Restaurant Viele Klassen halten sich dort immer wieder auf, eine Lehrerin wohnt immer dort. http://www.dsvalparaiso.cl/ale/ferienheim.htm Das Grundstück ist mit vielen wunderbaren großen Bäumen bepflanzt, die jetzt gerade frisches grünes Laub tragen und blühen. Auf diesem Gelände findet die Kermesse derDeutschen Schule Valparaiso alle zwei Jahre statt. Kermesse, Kirmes, Kirchweih ois des gleiche. Das ganze Fest ist ein Geschenk der gesamten Schulgemeinschaft an die Öffentlichkeit. Es dauert von morgens 11 bis nachts um eins. Zwei Wochen vor der Kermesse beginnt der Aufbau der"Stands"Jeder Stand hat seinen Namen. Heuer war jedes Häuschen einem Bundesland gewidmet und entsprechend dekoriert. Bernhard hatte im Bierstand Dienst, Mecklenburg-Vorpommern gewidmet.An den Ständen gibt es Speisen und Getränke, mit Ausnahme von Pisco Sour, einem chilenisch-peruanischen Getränk aus Pisco, Zitronensaft, Zucker, Eiweiß und Eis, deutsche Speisen, zum Beispiel am Bayern-Stand Hot Dog. Ein anderer Stand hatte Leberkäse . Dann gab´s noch Fleischspieße, Brathuhn, Gulaschsuppe und als chilenische Dreingabe Empanadas, das sind gefüllte Teigtaschen. Ein ganzer Lastwagen voll mit von Müttern gebackenen Kuchen wurde benötigt um die Kaffee- Bude, Baden Württemberg, auszustatten. Ausserdem gab es Darbietungen verschiedener Gruppierungen der Schule, wie Musik der Bigband, Märchenspiele, Modenschau, Tänze auf der Bühne oder auf einem großen Platz davor, zum Beispiel die Kindergartenkinder mit deutschen Volkstänzen. Zwischen den Darbietungen lief eine CD mit deutschen Liedern und volkstümlicher deutscher Musik.. Die letzten drei Stunden gab´s trommelfellzerschmetternde Disco. Für die jüngeren Kinder wurden Spiele vorbereitet, Kegeln, nassen Schwamm werfen, Springseil springen, mit Salzteig kneten, Rutsche, Auch da war jeder Stand geschmückt mit Bildern der Kinder zu den einzelnen Bundesländern. Das Wetter strahlend schön, nachdem es zwei Tage lang neblig, regnerisch und kalt gewesen war. Dann gibt es noch die Kassenhäuschen an denen man die Bons für das Essen kaufte, das wirklich sehr billig war. Ein Kassenhäuschen wurde im Lauf des Tages überfallen, aber nachdem alles bewachtwurde, war´s erfolglos. Etwa 10000 Besucher wurden erwartet, wieviele es dann wirklich waren, weiß ich noch nicht, jedenfalls war der ganze Platz voll Menschen, das Essen hat gerade gereicht. Mindestens 20 Leute waren ehrenamtlich mit der Vorbereitung des Fests beschäftigt, den Tag über haben pro Stand mindestens 15 Leute abwechselnd gearbeitet, immer vier oder 5 gleichzeitig. Es gab keine Betrunkenen. Unter 18 bekam man eh nix Alkoholisches, und die meisten waren mit dem Auto gekommen. Mei Dirndl hab i fai ned ozong.

Freitag, 9. November 2007

Der Markt, die Feria

Der samstagund mittwochs stattfindende Wochenmarkt wird im zum Teil ausgetrockneten, unglaublich staubigen Flussbett aufgebaut. Man parkt gleich daneben,wieder unterstützt von Parkplatzanbietern,auch im Flussbett. Junge Männer mit grünen Überwürfen auf denen steht, dass sie Markthelfer sind, bieten einem an, die Sachen, die man einkaufen wird, zu tragen. Die Marktstände und die Gänge sind mit großen Planen überdacht. Die Gänge zwischen den Marktständen sind so breit, dass in der Mitte noch jemand stehen kann, der andere lebensnotwendige Sachen aus einer Kiste verkauft, zum Beispiel hölzerne Kochlöffel, Nudelhölzer, hölzerne Zitronenpressen, oder die zum einkaufen notwendigen großen Plastiktaschen. Der Markt beginnt mit den Fischständen. Es gibt frische Fische, meist Reineta, Merluza, Lachs und jede Menge Muscheln, alle Fische werden noch am Stand gesäubert, kochfertig hergerichtet. Dann gibt´s einen Wagenstand mit Geflügel.Anschließend kommen die Gemüse-und Obststände zur Zeit mit Bergen von Artischocken, Erdbeeren, Zitronen, Orangen. Es herrscht ein unbeschreiblicher Lärm, weil jeder seine Waren in lautem Singsang anbietet. Dazwischen sind Stände mit Trockenfrüchten, Mandeln und Nüssen. Am Schluss des Standgevierts gibt es vorgekochten Mais und vorgekochte Hülsenfrüchte zu kaufen. Auch die Pflanzen in unserem Garten stammen vom Markt.Manchmal kurven zwischen den Menschen Hündchen herum. Der Markttag dauert 12 Stunden, von sieben bis sieben. Ich hoffe, dass Ihr jetzt noch mehr Lust habt uns zu besuchen.

Mittwoch, 7. November 2007

Unsere Strasse


Wie schon berichtet, geht unsere Strasse von einer großen Verkehrsachse weg, der Calle Libertad,. Unser Haus steht etwas zurückgesetzt neben einem Kindergarten. Ab etwa 8 Uhr bringen die Mütter oder Väter ihre Kinder. Dann steht in der Einfahrt ein großes Auto hinter dem anderen. Wenn die Eltern wieder wegfahren weist sie Victor oder ein anderer der netten Straßenhelfer in den Verkehr ein, der ist schon sehr stark um diese Zeit. Viktor und seine drei Kolegen haben unsere Straße fest im Griff. Sie sind sogenannte unabhängige Arbeiter, das heißt, dass sie auf eigene Rechnung arbeiten. Bekleidet sind sie mit mausgrauen Kitteln und jetzt wegen der starken Sonnenstrahlung mit einem Hut. Sie weisen den ganzen Tag lang Autos auf ihre Parkplätze und bieten ihre Autoputzdienste an. Hat man große Mengen Müll, nehmen sie einem den ab und tragen ihn zum Container. Wenn unser Auto vor der Einfahrt steht und sie finden, dass es geputzt werden muss, klingeln sie. Ab und an kehren sie unsere Einfahrt. Um die Mittagszeit sitzen sie auf Holzkisten und machen Brotzeit. Sie arbeitenvon morgens 8 bis abends 8. Dann gibt es die fliegenden Händler: Da ist der mit den Staubwedeln aus Federn unterschiedlicher Qualität und Farbe, von neonfarben bis naturfarben. Er bekommt manchmal einen Kaffee von einem Dienstmädchen gebracht, man erkennt sie , wie schon berichtet an ihren gestreiften Schürzen. So um neun öffnet der Zeitungskiosk, die Zeitungen werden mit Wäscheklammern an einer Tafel befestigt, so können auch die lesen, die sich keine Zeitung leisten können. Ab und zu fährt der Gasflaschenhändler mit seinem Rad vorbei. Er hat ein Rad mit einem angeschweißten nicht Anhänger sondern Schieber, also die Gasflaschen stehen vor ihm wenn er fährt. Ja, und dann fahren auch die Kutschen fürdie Touristen am Strand bei uns vorbei.Samstags gibt es die Obsthändler. Ich weiß noch nicht ,ob es Kleinbauern sind, jedenfalls bauen sie einen kleinen Tisch auf mit fertig vorbereitetem Salat, Gemüse und Obst, zur Zeit Erdbeeren, auf. Die Dienstmädchen erledigen allerhand an so einem Vormittag. Sie tragen große Säcke mit Müll zu den Containern, gehen mit der Senora zur Bank, kaufen ein und flirten mit den fliegenden Händlern. Dann gibt es die Hausmeister, die den Eingang der großen Häuser kehren oder staubsaugen, den Rasen und die Rosen vor dem Haus gießen, auch die ,die zur Straße und nicht zum Haus gehören, das ist nämlich nicht Victors und seiner Kollegen Angelegenheit. Samstag oder Sonntag sind die Müllforscher unterwegs. Sie steigen in die großen Container und sehen was sie brauchen können. Zu meinem Entsetzen arbeiten sie ohne Handschuhe. Manchmal liegt vor dem Container ein zufriedener Hund, der die Essensreste bekommt, die der Müllforscher findet. Mittags so um eins duftet die ganze Straße nach gebratenen Köstlichkeiten aus den Küchen. Die ersten Eltern holen ihre Kinder ab, das geht jetzt nicht so flott wie morgens, weil man ratschen muss. Jetzt ist große Mittagspause, die Läden haben geschlossen, die Banken öffnen sowieso nur bis zwei. Nachmittags um vier, halb fünf kommen die Kinder aus den umliegenden Schulen, je nach Alter gehen sie alleine oder werden abgeholt von den Eltern. Na, das unterscheidet sich wenig, außer, dass alle Schuluniformen tragen. Jetzt werden die Nachmittagskinder aus dem Kindergarten geholt, es ist schon fast sieben Uhr. Jetzt gehen Victor und seine Kolegen nach Hause, nachdem sie nochmal im Berufsverkehr sehr viel zu tun hatten.

Montag, 5. November 2007

Eine Autobahn

Bisher kennen wir nur eine Autobahn, die nach Santiago. Eine Autobahn wie in Deutschland auch, aber besser eingebettet in die Infrastruktur des Landes. Es gibt natürlich Geschwindigkeitsbegrenzungen, 120 km/h Höchstgeschwindigkeit. Sie wird kontrolliert von der Polizei. Die Autobahn kostet Gebühren wie in anderen Ländern auch. Auf der Autobahn gibt es viel zu sehen: Gruppen von Fahrradfahrern, alle mit Helm, am Wochenende, Karren von Esel oder Pferd gezogen, Fußgänger mit großen Lasten auf dem Rücken. Busse haben Haltestellen an der Autobahn, man kann aber auch an einer anderen Stelle aussteigen, oder zusteigen. Gestern sahen wir eine Familie, die über die Autobahn gegangen und durch ein großes Loch im Maschendrahtzaun auf die andere Spur geklettert ist. Ab und zu wandert auch ein Hündchen die Autobahn entlang. Die Autobahn hat links und rechts oft keinen Zaun. Natürlich gibt es große Werbetafeln in der Landschaft, für den wunderbaren Wein dieser Gegend, für das Superhuhn Superpollo, oder Superschwein, Supercerdo.

Freitag, 2. November 2007

Klapper, klapper

In der Calle Valparaiso, der ehemals vornehmsten, jetzt herunter gekommenen Geschäftsstraße Vinas, sitzt eine Dame auf einem Hocker. Sie hat sehr gepflegte weiße hochgesteckte Haare, das Gesicht ist geschminkt und gepudert, die Augen sind geschlossen. Die Dame trägt einen langen schwarzen Rock , der Oberkörper ist in ein großes schwarzes Umschlagtuch gehüllt. Darunter trägt sie einen Pullover, dessen Ärmel ziemlich zerfetzt sind. Sie sitzt vorgebeugt,ein Arm liegt auf dem Schoß.In der Hand hat sie einen Becher , den sie gebieterisch schüttelt, damit die Münzen darin animierend klappern. Neben ihr liegt auf dem Boden eine kleine Bibel. Ab und an steht sie auf und schleppt sich auf Krücken zu einer Bank um sich auszuruhen. Sie sitzt tagein tagaus auf ihrem Hocker, ich glaube sie schläft während sie ihren Becher schüttelt.

Donnerstag, 1. November 2007

Cafés , 1. Das Café Anayak



Es gibt ein Café, das heißt Anayak, angeblich ist Anayak der Bruder auf baskisch. Es befindet sich in der Quinta, einer Querstrasse zur berühmten calle Valparaiso. Vor dem Eingang stehen Tische überdacht von blauen Sonnenschirmen. Vor der Tür liegen keine räudigen Hündchen wie vor anderen Lokalen, es ist zu unruhig hier, und was ein anständiger Strassenhund ist, der braucht seinen Schlaf, am besten in der Nähe einer Kneipe, aber die Hunde bekommen nochmal ein eigenes Kapitel. Man kommt herein ,geht an einer Theke entlang in der köstlich aussehende Kuchen liegen und große Glaskrüge mit frisch gepresstem Obstsaft stehen, zu Zeit frischer Erdbeersaft. Es gibt gemütliche Sessel, gelbe Eisengestelle mit Polstern mit grünem Kunstleder bezogen. An jedem Stuhl hängt ein Gurt, wie ein Gurt im Flugzeug, in der Farbe des Gestänges um die Handtasche festzugurten. Im rechten Winkel zur Kaffeetheke befindet sich eine Theke mit jeder Art Alkoholika, die wird aber erst am Abend wichtig. Hinter der Kaffeetheke stehen Damen in karierte Kleider gehüllt, mit einem kleinen karierten Stoffdiadem gekrönt, die die Bestellungen der Ober entgegennehmen. Die Ober, beige Weste, dunkle Hose, haben einen mit einem Gummiband auf einer stabilen Lederunterlage befestigten Block und nehmen die Bestellungen der Gäste auf den grünen Sesseln entgegen. Mit einem in einer Plastikhülle befindlichen feuchten Läppchen, das sie aus ihrer Gesäßtasche ziehen , wischen sie den Tisch ab. Es gibt übrigens eine Raucher- und eine Nichtraucherabteilung, durch Glaswände getrennt. Unter der Theke hängen Zeitungen und Zeitschriften, ich kann also behaupten Spanisch zu lernen wenn ich dorthin gehe. Die Damen hinter der Theke und die Ober sind sehr adrett und höflich. Jetzt kommt das Publikum. So etwa ab 11 Uhr rücken die Damen jeder Altersgruppe an, um sich von den Einkäufen zu erholen. Die meisten haben so hohe Absätze, dass mir schon bei der Vorstellung damit laufen zu müssen, das Knöchelgelenk wehtut.Sie haben meist nicht sehr viel eingekauft, denn das macht ja das Hausmädchen, oder sie lassen nachhause liefern. Zum Kaffee gibt es ein kleines Stückchen frisches Gebäck, Sie besprechen wichtige Damen- Dinge. Dann kommen Männer, die offensichtlich eine Kaffeepause brauchen mit Kollegen. Es gibt auch die Arbeitsverabredungen, der Otto, zum Beispiel, der ein Theatergruppenleiter und ehemaliger Lehrer der Deutschen Schule ist, hat hier praktisch sein Büro, er trifft sich mit seinen Schauspielern. Die alten Herren kommen vorbei, um ihren Morgenkaffee zu trinken, Zeitung zu lesen, so auch der alte Herr, der so gerne tanzt, aber das ist eine andere Geschichte. Mittags dann, gehen viele Angestellte miteinander essen, es wird laut und fröhlich. Es gibt ein Menu del dia mit Fleisch oder Fisch. Jetzt kommen auch die alten Ehepaare, die die Ober schon lange kennen und sehr fürsorglich behandelt werden. Alle Menschen sind immer sehr funktional bekleidet, bis auf die Schuhe,man merkt, dass in diesem Land nicht viel geheizt werden kann. Beim essen lässt man sich Zeit, nix Hamburger. Ab und an kann man die Lieferanten sehen, die mit großen Mehl-,Zucker-,Kartoffel- Orangensäcken auf dem Rücken in die Küche gehen, die sich zwischen den beiden Theken befindet. Kommt man früh morgens, kann man noch sehen wie die Ober sitzen und die Papierservietten falten.Ist die Mittagszeit vorbei, so etwa um vier Uhr, können endlich die Ober zusammen essen, sie sitzen an einem Tisch im hinteren Teil des Raums, will ein Gast zahlen, springen sie sofort auf. Das Anayak hat 7 Tage in der Woche geöffnet, jeden Tag gibt es mehrere Schichten von Mitarbeitern. Vamos a tomar un cafetito?

El Rancho alemán

Sorry, es wird höchste Zeit, dass ich von der Rancho alemán erzähle. Also, drei Lehrer, eine Lehrerin und zwei mitausgereiste Gattinnen fahren in zwei Autos in die Küstencordillere, das heißt über Berg und Tal landeinwärts, zunächst auf Teerstraßen, dann auf einer Schotterstrasse, es ist sehr trocken und furchtbar staubig, es hat seit vielen Wochen nicht geregnet, aber man hat immer wieder einen spektakulären Blick über die Hügel, die ganz mediterran anmuten, bis zu einem Wegweiser auf dem in riesigen Lettern in abgewandelter Fraktur steht "El Rancho Alemán". Dann kommt ein großes Gittertor, das man öffnen muß, dann geht´s vorbei an einem Hühnergehege. Die Gruppe meldet sich an, die Eigentümer dieses großen Terrenos sind ein deutsches Ehepaar, die hier ein Freizeitgelände aufgebaut und mit Holzhäuschen und Tipis ausgestattet haben. Jedes mit allem Notwendigen eingerichtete Holzhaus hat eine eigene Terrasse, die Tipis sind riesig und Betten stehen darin. Man muss nicht selbst kochen, Schüler einer Kochschule in Quilpue, kochen, wenn man möchte, learning by doing. Wir werden erst mal mit einer Once versorgt, das ist eine Frühabend-Zwischenmahlzeit eher salzig, mit Brot und Käse, a Brotzeit halt. Dann machen wir noch eine kleine Wanderung über die Hügel bis zu den Gumpen, wassergefüllte Natursteinbecken, rundum Felsen und Bäume und pflanzen, die aussehen wie riesige Thyrsosstäbe. Schnell kommt die hier sehr kurze Dämmerung, und nach dem Essen gehen wir zu den Holzhäuschen unter einem wunderbaren Sternenhimmel und in´s aus Rundhölzern gebaute Bett um in der Nacht mit Kälte und Decke, Leintuch plus Wolldecke, zu kämpfen. Am morgen gehen Bernhard und ich schnell in´s Schwimmbecken, aber nach einer Bahn velässt mich meine Liebe zu sehr kaltem Wasser. Nach dem Frühstück beginnen die Lehrer zu arbeiten, im Schatten sitzend auf Aurora dem globalen Plastikstuhl, diesmal grün, die Gattinnen tun was sie wollen, lesen,stricken, schwimmen, Spanisch lernen, Luxusleben halt. Das geht bis zur Nacht mit Mittagessen-Unterbrechung. Ab und zu kommen die beiden betagten rancheigenen Cockerspaniels vorbei und wollen Zuwendung und der Gockel bekräht seine Hühner. In der Sonne ist es heiß, Ozonloch sei dank, verträgt man auch nicht viel davon, im Schatten kalt, Frühling eben. Oben kreist ein Raubvogel, vielleicht ein Rotmilan, Jakob?Am Sonntag morgen fahren wir heim, weil der Bernhard am abend nach Buenos Aires muss wegen IB.

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Was tust Du den ganzen Tag, Katharina?

Also, ich stehe um 6 Uhr auf, wenn der Wecker nicht aufhört zu fiepen, dann geh ich runter in die kalte Küche und fülle aus der großen Wasserflasche Wasser in den Wassertopf, das Leitungswasser schmeckt einfach greislich nach Chlor, damit der Bernhard seinen Aufwachtee bekommt. Dann mach ich Frühstück für uns, mittlerweile im Salon, mit Gänsehaut, für Bernhard Tee, Müsli und Brot,für mich heißes Wasser Obst und Brot. Wir frühstücken, und nachdem ich Frühaufsteher bin quatsch ich wie ein Wasserfall beim Bereiten des Pausenbrotes mit Schinken, bis der Gatte genervt aufgibt und in die Schule fährt. Als treue Ehefrau winke ich hinterher, im Schlafanzug, damit die Bewohner rundum in den Hochhäusern auch was davon haben. Dann sprenge ich den Rasen, das hat der Gärtner befohlen, damit das frisch gesäte Gras keimt. Dann gieß ich die einzelnen Pflanzen mit den 10 l Wasser, die sich über nacht unter den undichten Wasserhähnen angesammelt haben und füttere die Gartenvögel mit Krümeln, tierschützerisch nicht vertretbar, aber weil´s halt so schee is. Jetzt bin ich so gut durchgekühlt, dass ich die heiße Dusche brauch. Nach selbiger, frisch gekleidet und aufgeschnatzt hol ich mein Laptop und schau was Ihr so schreibt, wen ich von der Arbeit abhalten kann, weil er auch Skype hat, und was in der Welt , sprich in Weilheim vorgeht, z.B. dass der Wintereinbruch die Fußballer in´s Abseits gestellt hat, und dass amerikanische Künstler in Polling unter Grasskampscher Führung und japanische Jungbauern in Peißenberg waren. Dann räum ich mal die Bude auf und spül ab, Ihr glaubt es nicht, auch mit wenigen Dingen bringe ich einen Verhau zustande. Nachdem alles Wischeln und kehren nicht hilft, brauch ich doch einen Staubsauger, den hab ich mir vorhin besorgt, er ist klein und nett und quietschgelb und kommt aus Japan, er wird heute nachmittag gebracht. Dann hab ich mir einen Imbiss bereitet, Bernhard isst entweder sein Pausebrot oder Nährschlamm in der Schule. Jetzt warte ich auf den Staubsauger .Die Wäsche hab´ich in die Wäscherei gebracht, weil wir noch keine Waschmaschine haben, und es ist die Frage, ob es nicht so auch geht, die Wäschereifrau ernährt, glaub ich, mit ihrer Wascherei eine 5-köpfige Familie. Nachher muss ich noch Wolle besorgen, weil, nämlich am Wochenende fahren wir weg, das Direktorat hat eine Mammutsitzung auf einer Rancho alemán in Colliguay http://www.ranchoaleman.cl/, und die Gattinnen fahren mit, und wenn´s da auch so neblig- trüb- kalt ist wie hier, strick ich an meinem Schultertuch weiter.
Am frühen Abend kommt der Gatte heim, grau im Gesicht und braucht jetzt erst recht keine munteren Reden seiner schwerhörigen Frau. So kommen wir auch auf die deutsche tägliche Durchschnittsredezeit von Ehepaaren von 5 Minuten. Am Abend schlupf ma in Anzug und Kostümchen, weil jetzt gibt´s ne Veranstaltung zum 150-jährigen Bestehen der Schule, heute eine Kunstausstellung der Kunstkollegen im Palacio Carrasco. Dann sind wir noch zum Abendessen eingeladen, das ist sehr angenehm und lieb. Nach dem Heimkommen haben wir 20 Sekunden Zeit die Alarmanlage abzustellen, sonst fängt sie hörgerätbetäubend an zu pfeifen, dann bereite ich Wärmflaschen, wer uns besucht bekommt auch eine, und wünsche meinem Mann eine gute Nacht. Der sitzt noch ein bißchen und bereitet den nächsten Tag vor, während ich schon von Lamas in Garten träume. Tja, das tu ich den ganzen Tag! Abrazo!K

Montag, 22. Oktober 2007

RUT PS

Hurra, wir haben eine, seit heute!

RUT

RUT, das heißt numero de identificacion tributaria, eine Steuernummer, die jeder hier haben muss, jeder Chilene hat sie von der Wiege bis zur Bahre. Ohne sie bekommt man weder Wohnung noch Arbeit, noch Telefon. Es dauert ungefähr 5 Wochen bis man als Ausländer diese Nummer erhält. Ohne sie kann man keinen Vertrag unterschreiben, kein Auto bestellen, keine Kundenkarten beantragen, sich nix liefern lassen. Es gibt aber nette Menschen, die einem ihre RUT leihen, so kamen wir zu Festnetz- und Internetanschluss. Auch die Maklerin hat uns das Versprechen abgenommen, die Nummer nachzuliefern. Will man als Ausländer mit der Kreditkarte bezahlen, muss man wenigstens seine Passnummer angeben. Jeder kann seine RUT auswendig hersagen, weil er sie so oft braucht. So müssen wir uns leider bisher die ganzen wunderbaren Sammelpunkte im Supermarkt entgehen lassen, aber wartet nur, balde!

Samstag, 20. Oktober 2007

das Haus

Also, jetzt will ich mal Eure vielleicht nicht vorhandene Neugier befriedigen und das Has beschreiben. Die Straße, an der es steht geht von einer großen vekehrsreichen Straße ab. Das Haus steht etwas zurückgesetzt, hat günstigerweise eine Einfahrt. Daneben befindet sich ein englischer Kindergarten, betrieben von einer Dame aus Kalifornien, es gibt übrigens viele englische Kindergärten hier, z. B. "sweet home". Durch ein mit Stacheldraht versehenes Tor betritt man den Vorgarten. Das Haus ist weiß und auf dem Dach liegt Wellblech, das war wohl mal schicker beim Renovieren als die früheren Mönch-Nonne Ziegel, ausserdem hat Wellblech Tradition, weil das früher als Schiffsballast verwendet wurde. Dann kommt die Haustüre. Sie ist aus Holz, ca 8 cm dick, mit Eisen beschlagen und hat drei Sicherheitsschlösser. Jetzt steht man im Flur, links gehts zur finsteren kalten Küche weg, mit sehr einfachem Hausmädchenzimmer, das wird die Werkstatt. Vor einem ist der Salon mit Kamin und Parkett. Von hier aus kann man auf die Terrasse gehen. Die meisten Fenster sind aus Aluminium, mit Eisengittern innen. Die Fenster sind nicht dicht, das ist hier so. Vom Flur aus geht man eine Treppe hinauf und auf dem Absatz gibt es ein kleines Gästezimmer. Eine weitere Treppe führt zu einem kleinen Vorplatz , drei Zimmern und einem Bad mit heruntergekommener Installation. Alles ist lidschäftig aber ganz nett. Im Garten gibt´s ein Schwimmbad, das aber noch nicht gerichtet ist. Der Garten wird von einem Gärtner gepflegt, von dem erzähl ich ein andermal, er ist sehr autoritär. Das war´s für heut! Eure K

Freitag, 19. Oktober 2007

Umgezogen!

So, Leute, die Verbindung zur Welt ist wieder hergestellt! Wir haben eine Adresse, Internet, und ab morgen Telefon. Jeder bekommt´s extra. Vor 8 Tagen sind wir also mit Sack und Pack in das Häuschen gezogen. Merkwürdigerweise hatte sich unser Graffel schon um einen Koffer vermehrt, also genauer um die Menge eines Kofferinhalts, z. B. um eine Teekanne und um den mejor Tostador. Ausserdem hatten wir uns Luftmatratzen zugelegt, nicht ahnend, dass wir in der ersten Nacht fast erfrieren würden, so ausgekühlt ist das Haus noch. Na , inzwischenn ist´s schon besser, gehüllt in warme Pullover und Decken und mit einer morgendlichen heißen Dusche, mit Joggen im Haus kommt man auf Trab. Ja, und seit gestern haben wir alle Anschlüsse an die Welt. Morgens angemeldet, mittags kam der zuständige Handwerker schon um die Kabel zu verlegen, hat drei Stunden gearbeitet und alles war perfekt. Ab morgen gibt´s dann wieder richtige Berichte. Hasta luego!

Mittwoch, 10. Oktober 2007

viele kleine Jobs

Von den Ampelkünstlern habe ich schon erzählt. An den Ampeln gibt es auch andere Möglichkeiten zu arbeiten. Da gibt´s die Scheibenwäscher, Männer und Frauen, die mit einer großen Flasche Wasser und einem Wischschwamm arbeiten, keine Ahnung wie das Ding heißt, das auf einer Seite einen Schwamm hat und auf der anderen Seite Gummi zu Wasser abziehen. Diese Damen und Herren arbeiten blitzschnell, höflich und gründlich. Man zahlt soviel man möchte. Samstags und Sonntags gibt es die Zeitungsverkäufer, die mit einem großen Bündel Zeitungen an den Bauch gepreßt von Auto zu Auto gehen, sehr praktisch. Dann hat´s da die Süßigkeitenverkäufer, die sich auch zwischen den Autos durchschlängeln. Außerdem gibt es die Immobilienwerbezettelverteiler, meist hübsche Mädchen, die zur Besichtigung von Wohnungen einladen, immer nur am Wochenende. Ja, und dann gibt es die große Gruppe der Parkplatzeinweiser. Sie haben meistens ein Zertifikat umhängen, zeigen einem einen Parkplatz, den man auch so gefunden hätte, passen ein bißchen auf das Auto auf, und wenn man möchte, waschen sie das Auto auch, wenn man will auch innen. Sie sind sehr emsig, höflich, freundlich, auch hier ist der Beitrag so hoch wie man möchte. In allen Supermärkten stehen Jugendliche hinter den Kassen, packen die Sachen ein, und hoffen auf eine Taschengeld-Aufbesserung.Sie haben eine Art Uniform an , je nach Supermarkt. Am Wochenende sind so viele da, dass sie zu zweit und zu dritt arbeiten. Jetzt hab ich, glaub ich, fast alle Jobs beschrieben, ausser den Losverkäufern, den Tempotaschentuch- und Pflasterverkäufern, den Karaokesängern am Straßenrand, den Schuhputzern, den Gitarrenspielern und den Handleserinnen, die scheinen aber eine Kategorie für sich, wenn mich nicht alles täuscht, kommen sie nicht aus Chile.

Sonntag, 7. Oktober 2007

El mejor Tostador del mundo, der beste Toaster der Welt

Wie Ihr vielleicht wißt wird hier vorwiegend mit Gas gekocht.Ja, und da gibt es ein Gerät zum toasten von Brot und Semmeln. Das ist ein viereckiges Blech, ich nehme an Weißblech, rostfrei ist es nicht, mit einer Zarge und einem abklappbaren Griff. Quer über das Blech sind Drähte gelötet. In dem Blech sind Löcher. Das Blech legt man auf den Herd, auf die Flamme. Brot oder Semmel drauf und abwarten. Sehr aufmerksam sein, die Rauchentwicklung beachten, sonst Kohle. Patent ist aus den USA, wirklich sehr praktisch!

Samstag, 6. Oktober 2007

Día de la Unidad Alemana,Tag der Deutschen Einheit in Valparaiso en el Club Alemán

Anlässlich de Tages der Deutschen Einheit veranstaltete der Deutsche Verein in Valparaiso zusammen mit der Honorarkonsulin der Bundesrepublik Deutschland, Frau Helga Behrend, einen offiziellen Empfang. Zu diesem Empfang war auch der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Herr Dr. Peter Scholz geladen. Der Deutsche Verein wurde 1838 gegründet. Er besitzt ein großes Haus mit einem großen Saal im ersten Stock. Im Parterre hängt ein riesiges Bild mit einem Schiff, auf dem Treppenabsatz im ersten Stock steht eine große bronzene Bismarckbüste. Vor dem Eingang zum Saal zahlte man seinen Kostenbeitrag und bekam ein schwarz-rot-gelbes Schleifchenangesteckt. Es kamen ungefähr 200 Menschen.Im Saal waren die Stühle in Form einer Ellipse angeordnet, einer Ellipse mit Lücke für die Rednertribüne. Links der Tribüne steht die chilenische Fahne, rechts die deutsche. Zu Musik vom Band sangen wir erst die Chilenische Nationalhymne, dann die Deutsche. Herr Dr. Jan Karlsruher, Präsident des Deutschen Vereins Valparaiso sprach die einführenden Begrüßungsworte. Dann spielte das Orquesta Juvenil del Conservatorio de la PUCV (Pontivicia Universidad Catolica de Valparaiso) ein Flötenkonzert von Vivaldi unter der Leitung der Gründerin des Orchesters, Heike Scharrer, einer Geigerin. Anschließend Die Rede der Deutschen Konsulin der V. Region, Frau Behrend, zur Geschichte der Wiedervereinigung, zur Einmaligkeit dieses Ereignisses. Dann die Strausssche Pizzicato polka. Anschließend die Rede des Botschafters, Dr. Scholz, der von Santiago mit seiner Mitarbeiterin, Frau Monika de Salazar, hergedüst war. Er gab nochmal ,in freier Rede, einen historischen Abriß der Wiedervereinigung. Leider muß ich immer aufpassen, dass ich zuhör, weiles doch sehr viel zu sehen gibt. Dann wieder Orchester, Mozart, Divertimento N1. Dann noch eine wohl vorher nicht geplante Rede eines vom Fall der Mauer sehr berührten Herrn, der erzählte wie er eigenhändig Stücke mit dem Hammer aus der Mauer geschlagen hatte, aus zwei Armierungsstücken hatte er ein Kreuz gebastelt, das er der Frau Konsul verehrte. Dann spielte er noch auf der Mundharmonika " Ich hatt einen Kameraden", begleitet vom Summen einiger Menschen aus dem Publikum. Na, und dann gab´s Cocktail im Saal nebenan, das heißt Häppchen und Getränke, dargeboten von hübschen jungen Mädchen. Die ersten Häppchen hatten die Größe und Form der alten 5.-DM Stücke und waren so wunderschön geschmückt mit klitzekleinen Gemüse, dass man sie einfach als Broschen oder Ohrringe hätte anstecken können. Und dann lernten wir unendlich viele Menschen kennen, na ,und wie beim Kim-Spiel versuchten wir sie uns alle zu merken, was leider nicht gelang . Aber Ihr werdet sehen, dass wir an den nächsten Abenden noch Gelegenheit haben werden. Beso für heut! K

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Tag der deutschen Einheit

Also, heute wurde in der Schule der Tag der deutschen Einheit gefeiert. Bernhard musste die Rede dazu halten. Das Ganze fand auf dem Sportplatz unterhalb der Schule statt. Grosse Bündel mit gasgefüllten Luftballons in schwarz, rot und gelb waren aufgehängt an den Fußballtoren. Alle Kinder saßen in ihrer Schuluniform auf den Stufen der Naturtribüne, Lehrer und Anhängsel konnten auf Aurora, dem globalen weißen Plastikstuhl Platz nehmen. Das Blasorchester/Bigband der Schule spielte die chilenische Nationalhymne, dann das Deutschlandlied, und was mein Mann ist, der kann das natürlich , und ich konnte mich an die chorgeübte Schmetterstimme anhängen. Na, dann hat der liebe Bernhard kluge Worte, wie nicht anders zu erwarten, zur deutschen Einheit und zum gebrochenen Verhältnis unserer Generation zu Nationalgefühlen gesprochen. Dann gab´s eine Aufführung einer Grundschulklasse "Der Wolf und die 7 Geißlein" , eine Turnaufführung, Fingerhakeln, dass einer der beiden Schüler vor Schmerz geweint hat, würschtelschnappen (erinnert Ihr Euch auch mit Grausen daran?), deutsche Volkslieder und Luftballon steigen lassen.Vor der Tribüne gibt´s eine Sandbahn, d.h. das muss Sand mit Asche gemischt sein, so grau wie er ist. Na,und in der ersten Reihe saßen die Kindergartenkinder, und angesichts eines derartig riesigen Sandkastens kann man es nicht lassen ordentliche Staubwolken aufzuwirbeln.
Für die Lehrer gab´s dann noch deutsche Würste mit Brezen. Gute Nacht!

Montag, 1. Oktober 2007

Taxis

Es gibt 2 Sorten Taxis, die normalen und die colectivos. Die normalen Taxis sind schwarz mit gelbem Dach wie in Barcelona und fahren wohin man will. Die colectivos fahren bestimmte Strecken, haben einen Festpreis und man sitzt zu mehreren drin. Innerhalb der Strecke wird jeder da rausgelassen wo er möchte. Allerdings fährt man manchmal lange Strecken, wenn der, der früher eingestiegen ist weiter weg raus will. Maximal 4 Personen können mitfahren.
Naja, ich denke Michael Schuhmacher könnte vor Neid erblassen, würde er der Fahrkünste dieser Taxifahrer ansichtig.

microbus

Es gibt ein sehr gutes Bussystem: Es gibt Überlandbusse und Stadtbusse. Vorne gibt es ein Schild im Fenster mit der Richtung bzw dem Ziel. Der Busfahrer lebt von der Anzahl der verkauften Fahrkarten. Das bedeutet, dass alle Busse mit einem Affenzahn fahren, weil jeder als erster an einer Haltestelle sein will. Es gibt eine Vorschrift, dass immer nur maximal 3 Busse hintereinander fahren dürfen.Auf Handzeichn halten sie auch an anderen Stellen und man kann auch unterwegs darum bitten, dass der Bus hält und einen rauslässt. Die Busse sind nicht gerade neu, aber sehr funktionstüchtig, und wie gesagt, man kann damit fast Rennen fahren.

Samstag, 29. September 2007

Concierto zum 150-jähriges Jubiläum der Deutschen Schule Valparaiso und der Mackay School

Dieses Konzert, das gestern abend im teatro municipal in Vina del Mar stattfand, wurde zusammen mit The Mackay School, einer englischen Bubenschule veranstaltet, die heuer auch 150 Jahre alt ist. Das Theater ist klassizistisch, aber von 1925. Es passen über1000 Leute rein.
Mackay hat ein Streichorchester, die Deutsche Schule eine Bigband. Ausserdem hat jede Schule ihren Chor. Das Programm war kaleidoskopartieg. Melodien deutscher Volkslieder von der Bigband, Ob-la-di Ob-la-da vom Streichorchester, ecce gratum von Orff vom englischen Chor, horch was kommt von draußen rein vom deutschen Chor. Chilenische Lieder. Alles wurde von verschiedenen Musiklehrern dirigiert, die auch in den Chören mitsangen, bzw in den Orchestern mitspielten. Und wenn Ihr glaubt, dass ich eine Meinung äussere, habt Ihr Euch getäuscht. Die Kinder haben ca 46 Wochenstunden, wenn man da noch ein Instrument übt, ist amn sowieso ziemlich fleissig. Beso und schönen Sonntag! K

Donnerstag, 27. September 2007

Ampelkünstler

Die Ampelphasen sind sehr lang, so, dass auch der langsamste Mensch über die Strasse kommt.
DiesePhasen haben noch eine zweite Funktion, sie schaffen ein Einkommen für Artisten. Schüler oder Studenten stehen an den Ampeln und machen Kunststücke, laufen auf den Händen, jonglieren mit Bällen, oder arbeiten paarweise, die Frau steht auf den Händen des Mannes. Nach einigen Kunststückchen bitten die Artisten um Applaus, bekommen den auch und sammeln dann Geld von den Autofahrern. Sie arbeiten ungefähr pro Tag 12 Stunden , dabei verdienen sie insgesamt etwa 8.-€, stand in der Zeitung. Die guten Ampeln sind sehr begehrt, deshalb fangen alle morgens sehr früh an. Damit Ihr Euch eine Vorstellung machen könnt vom Wert dieser 8€, 1 Kastentoastbrot kostet ca 80 cent, 1 Kaffee mit Milch auch ca 80 cent, 250 ml gutes Olivenöl ca 4€. Für heute adiós!

Mittwoch, 26. September 2007

Liebe Freunde, wir sind ganz überwältigt von Eurer Anteilnahme, habt herzlichen Dank! Leider können wir Euch zur Zeit keine Fotos in´s Netz stellen, weil ja die Kamera futsch ist, kommt aber irgendwann nach. Also, dank Eurer guten Gedanken haben wir uns von dem Schrecken schon fast wieder erholt, wir sind halt jetzt noch vorsichtiger, Jakob hat mir schon geraten die Haare zu färben, damit der weiße Schopf nich so auffällt. Schau mer mal.Hab schon mal mit Nägel lackieren angefangen, was ich eigentlich dick habe, perlmutt. Jetzt haben wir uns doch zur Miete eines etwas brüchigen Hauses entschlossen, aber groß und brüchig. Es gibt einen kleinen Garten, leider keinen Blick auf die Stadt, eine kleine Küche und Platz für Werkstatt und Euch, liebe Gäste.
Bernhard geht morgens um sieben in die Schule und versucht diesen Mikrokosmos mit seinen 1300 Gesichtern kennenzulernen. Die Schule ist heuer 150 Jahre alt, und feiert das ganze Jahr mit verschiedenen Ereignissen, leider nicht mit dem Salonorchester Edelmann. Die Kinder tragen eine Schuluniform, grauen Rock oder Hose und roten Pullover.
Ich sitz einstweilen in der Pension und schreib Euch, weil eh vor zehn Uhr die Läden nicht offen sind, dafür abends länger. Gehabt Euch wohl alle miteinander, Ihr schlaft schon längst! Eure K und B

Dienstag, 25. September 2007

Angst

Na, gestern bin ich nur noch schissrig durch die Stadt gawandelt, jeder junge Mann ein potentieller Räuber. Eine Kollegin von Bernhard hat es so erklärt, dass wir halt aussähen wie Gringos, tja da lässt sich wenig machen, wir können schlecht zu kleinen ,zarten Chilenos mutieren.
Und die Wohnungssuche geht weiter.. Gestern haben wir zum ersten Mal eine Wohnung gesehen, die in perfektem Zustand ist. Heute folgen noch zwei Häuser, ich werde berichten. Nachdem alle meine Adressen im Notizbuch in der Handtasche waren, müsstet Ihr mir wenigstens die E-mail-Adressen schicken, soweit wir sie nicht haben.Für heute beste Grüße!

Sonntag, 23. September 2007

So, jetzt sind wir zum ersten Mal in unserem Leben überfallen worden, von drei Jugendlichen, sind Kamara, Handys, Fernglas und Handtasche bzw Rucksack los und wissen jetzt, dass man nie irgendwo in die Einsamkeit gehen darf,wir waren in einem Park. Zum Glück ist uns sonst nichts passiert. Also, lasst Eure Wertsachen zuhause wenn Ihr uns besucht.

Samstag, 22. September 2007

Wohnungssuche: gestern haben wir ein schrottiges Haus besichtigt, aber de un architecto muy famoso. Heute ein Haus mit viel Charme, etwas ruinös, kommt in die engere Wahl wenn die Vermieterin sich entschließen kann weniger Miete zu verlangen, eine Küche oh gott oh gott......Dann eine Wohnanlage, greislich.Eine zweite Wohnanlage mit terassenförmig angelegten Wohnungen, eine im 12. Stock. Eine dritte Wohnanlage mit spektakulärem Blick, direkt am Meer mit sehr viel Sicherheit. (wenn ich einmal den Hammer schwinge, kommt sicher gleich die Polizei) und ein Haus in vollkommen ruinösem Zustand, aber der Eigentümer will alles richten, ich täts abreißen. Interessant ist immer zu sehen wo das Hausmädchen wohnen soll, mal in soner Art Schuppen, mal in ner Art Abstellkammer. Die Maklerangestellte, die mit uns rumgefahren ist, bemüht sich sehr, naja nächste Woche geht´s weiter. Zur Erholung haben wir uns an´s Meer in den Sand gesetzt und den Wellen zugesehen. Hasta luego!K und B

Freitag, 21. September 2007

Seitenumzug

Knapp seit einer Woche gibt es den Blog erst - aber bei dem anderen Anbieter konntet ihr leider nicht kommentieren - daher jetzt der umzug auf blogspot.com - ab jetzt bitte nur noch hier nach news schauen!

Viele Grüße

die technische Verwaltung aka Sohn

Wohnungssuche

So, jetzt geht der Ernst des Lebens los,jetzt muss ich,müssen wir Wohnung/Haus suchen, und das hab ich dick, habs ja schon öfter gemacht. Jetzt kommen erst erfahrungsgemäß die Ladenhüter dran, mal sehen wie die Deutsche reagiert. (wird bei uns nich anders sein).Hatte jedenfalls heute vormittag meinen ersten Selbstmiteidsanfall "Bin ich denn blöd, muss ich mir das antun...."Der Nachteil der Freiheit! Einstweilen versuchte Bernhard sich in den Strukturen des Colegio aléman zu orientieren, vamos a ver.
Eigentlich, queridos amigos, könntet Ihr auch mal kommentieren...
Ach ja, was ich noch sagen wollte, ich wage es noch nicht irgendetwas kritisch-ironisch zu beschreiben, weil es mir noch an der Urteilgrundlage fehlt, aber wartet nur, balde...beschreib ich Euch den gegelten Notar und seine Telefonsammlung oder..
Also, adios bis bald! K+B

Strand

Vorgestern waren wir zum ersten Mal am Strand, so richtig mit den Füßen im Sand, in einem grauen feinen Sand mit Pyritpünktchen, die golden schimmern, wenn sie nass werden. Jetzt hat ,natürlich,werden Sophia und Jakob sagen, wieder die Zeit der Taschenbergwerke begonnen, Muscheln, Steine, Holzstücke,alles kommt in die Jackentasche, und abends zuhause ist überall Sand.

Dankeschön!

Liebe Freunde, endlich, endlich wollen wir uns für den liebevollen Abschied bedanken, den Ihr uns bereitet habt,für alle die Besuche und guten Wünsche und Abschiedsgeschenke! Barbaras Rosentaschentücher haben sehr geholfen die Abschiedstränen aufzusaugen, vor allem in Madrid, als es endgültig ernst wurde. Also habt vielen Dank!

Hündchen

liebe Freunde, heute morgen habe ich versucht Euch von den allgegenwärtigen Hündchen zu schreiben, hab dann alles wieder gelöscht, jetzt ein zweiter Versuch:Überall gehen, sitzten, liegen Hunde, die offensichtlich ihren Herren entkommen sind. Manche sind durchaus gepflegt, manche haben noch ein leicht verschlissenes Jäckchen an. Sie sind sehr selbstständig, bleiben an der roten Ampel stehen, gehen bei grün über die Strasse, fühlen sich offensichtlich wohl. Niemand stört sich daran, dass sie auf den Wiesen liegen und sich sonnen, sie sind in Parks, auf den schönen Rasenflächen vor großen Hotels, keiner vertreibt sie. Wo sie gefüttert werden, habe ich noch nicht ergründet. Auf jeden Fall sind sie eine sehr fröhliche Gesellschaft, manchmal gehen sie auch zu mehreren spazieren. Foto wird nachgeliefert.

Der zweite Tag

Holá liebe Freunde, der 2. Tag in Chile ist vorbei. Heute konnten wir unser unbegleitetes Flugepäck abholen, drei Koffer hauptsächlich mit Büchern und Kleidern gefüllt. Der Flug nach Chile war nicht so anstrengend wie wir gefürchtet hatten. In Madrid hat mir die Security meine Spule mit Silberdraht genommen, weil ich damit jemanden erwürgen könnte. Könnt Ihr Euch vorstellen, oder?Nachdem wir in Santiago gelandet waren , wurden wir abgeholt von Bernhards Direktor. Eine Fahrt zwischen Hügeln mit Weinfeldern, gelb blühenden Bäumen und Nebel. Anschließend gab´s köstliches Frühstück im Garten bei Frau Direktor. Dann in die Pension. Alles ist etwas heruntergekommen, wir fühlen uns an unsere Wohnung inSpanien erinnert. Duschen, ordentlich anziehen und ab in die Schule zur Vorstellung, zum Lehrerfoto und zum Umtrunk anlässlich des Unabhängigkeitsfestes. So um vier Uhr nachmittags sind wir dann wieder in der Pension, mittlerweile leicht überdreht. Nach einem Spaziergang in Vina fielen wir in das gut gekühlte Bett. Heute abend konnten wir Pelikane ,sicher so 80 Stück und den Kopf eines Seelöwen im Meer sehen. Vina del Mar ist nicht gerade eine auf den ersten Blick schöne Stadt, aber die Lage am Pazifik ist spektakulär. Die Stadt erstreckt sich über mehrere Hügel und ist fast zusammengewachsen mit der anderen Stadt in der Bucht, mit Valparaiso. So, queridos amigos, das wars für heute! Eure Kerscherei

Tagebuch des Chile Aufenthalts

Liebe Freunde,

morgen um diese Zeit sind wir bereits am Flughafen und das große Abenteuer beginnt!

Wir melden uns sobald wir angekommen und eine erste Mütze Schlaf zu uns genommen haben!

Alles Liebe

Katharina und Bernhard