Dienstag, 27. Mai 2008

Adoptionen

Sehr junge Mütter, drogensüchtige Eltern, keine Verhütung, wenig Aufklärung, also gibt es viele Kinder für die die Adoption eine Lebenschance ist. Hier geht man mit diesem Thema offen um. Man adoptiert Kinder , weil es notwendig ist, man macht kein Geheimnis daraus . Viele Kinder werden frei gegeben, viele Kinder können nicht versorgt werden und werden für verlassen erklärt. Die Kinder kommen in Heime. Dort bemüht man sich, Adoptiveltern zu finden, die überprüft werden wie in Deutschland, ob sie die Voraussetzungen haben ein Kind aufzuziehen. Die Altersgrenze ist 60 Jahre für Eltern. Man bemüht sich chilenische Eltern zu finden, aber auch Eltern im Ausland werden akzeptiert. http://www.estudio-juridico.cl/adopcion.htm

Sonntag, 25. Mai 2008

Metro

Ja, wir haben eine Metro, eine schöne moderne Metro . Sie fährt von Valparaiso Hafen bis Limache, ca 30 Kilometer, und zurück. Man kauft eine Plastikkarte, lässt Geld drauf buchen, geht durch die bewachte Schranke , die Karte wird eingelesen und geht hinunter zum Gleis. Die Bahnhöfe sind mit Sichtbeton gebaut, darüber sind zum Teil quadratische farbige Platten gehängt, jede Station hat ihre Farbkombination. Auf dem Bahnsteig gibt es keine Liste der Haltestellen, ebensowenig in den Metrowagen. Man muss also hoffen, dass das Leuchtband im Wagen funktioniert, oder die Ansage. Auf dem Stadtplan für Touristen sind nicht alle Stationen eingezeichnet. Ein richtiger Stadtplan ist nur über die Gemeinde zu bekommen, oder man reißt ihn aus dem Telefonbuch. Im Internet gibt es auf der Seite der Metro selbstverständlich eine Streckenbeschreibung.Vermutlich denkt man dass der Tourist nicht überall hin muß, also zeichnet man nur die interessantesten Stationen auf den Stadtplänen ein. Die Wagen sind außen weiß-blau, innen sind die Sitze grau, die Sitzpolster blau, das Gestänge hellgrün. Die Wagen sind gebaut von der französischen Firma Alstom. Hat man seine Station erreicht, geht man wieder durch die bewachte Schranke, lässt die Karte lesen, und jetzt stellt sich heraus ob der Betrag auf der Karte hoch genug war oder ob man nachzahlen muß, was natürlich kein Problem ist. Zu den Tarifen: Für den Hin-und Rückweg zur selben Station zahlt man zur Zeit 843 Pesos, das sind ca 1,40 €, viel Geld für Viele, Kinder , die kleiner als 1 m sind , fahren frei. www.merval.cl/http://youtube.com/watch?v=felWNEZpXjc&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=Z6HnfhOE_-M&NR=1
http://youtube.com/watch?v=1yUAMWe0rfM&feature=related.

Donnerstag, 22. Mai 2008

Mai = November

Nett ist das, der Regen rauscht endlich, und es tropft an allen Ecken, denn natürlich haben wir nur 2 Regenrinnen. Plötzlich gibt es mobile Schirmverkäufer. Die Strasse ist schon leicht überflutet, der Elternabend fällt aus. Es ist nicht kalt, ein warmer Wind treibt die Wolken und die Nebelschwaden an und verweht die Blätter. Sogar die kleine graue Katze, die in den letztenTagen manchmal zum Fressen kam, bleibt im Trockenen. Die Hunde suchen trockene Unterschlupfe. Der Kamin wird andauernd geheizt, damit sich nicht alles Papier wellt. Der Gasofen, die Estufa, eine sinnreiche Konstruktion eines mobilen Ofens mit Gasflasche drin, macht eher feucht-warm. Wir hüllen uns in Wolle und Decken und freuen uns, dass endlich wieder Gras wächst und sind uns des Luxus bewußt, überhaupt heizen zu können, im Gegensatz zu den meisten Menschen in Chile. Im Süden des Landes fällt wegen des Wetters die Schule aus. Bei einigen Kollegen von Bernhard steigt schon das Wasser aus dem Abfluss. Die hölzernen Kanaldeckel in Valparaiso sollte man lieber nicht betreten, wenn sie kippen weil sie wegen des Wasserdrucks von unten nicht richtig aufliegen, fällt man hinein, aus der Traum.

Planstadt

Die sogenannte Gartenstadt von Vina ist in cuadras eingeteilt. Eine cuadra hat immer 100 Nummern, dann kommt die nächste Straße, z. B. die 7 Norte oder die 3 Oriente. Weil aber hier nie was ganz so ist wie wir denken, gibt es auch eine 10 1/2 Norte und eine 3 1/2 Poniente. Erinnert Ihr Euch an Alfons den viertel vor zwölften im Jim Knopf?

21.Mai Glorias navales

Es war einmal ein Krieg, der Salpeterkrieg 1879, und eine Seeschlacht, die Seeschlacht von Iquique, die wurde nicht gewonnen, der Held, Arturo Prat 1848-1879, starb in der Schlacht, das Schiff, die Esmeralda ging unter. Aber Arturo Prat wurde unsterblich. Sein peruanischer Kontrahent Miguel Grau, schickte den Pratschen Degen an die Witwe versehen mit einem Beileidsschreiben, in dem er seinen Gegner wegen Tapferkeit lobte. Die Wittib ehrte daraufhin Grau und Prat mit der Bezeichnung " Ritter der Meere", als solche werden sie heute noch bezeichnet. Seit Wochen üben die Schulen den Aufmarsch für den Tag der Armada . Seit Wochen hört man die Trommeln und Pfeifen. Seit Wochen marschieren die Kinder in Uniformen . Letzte Woche war es dann endlich soweit. Anlässlich des 21. Mai durften die Schulen zum desfile. Weil aber der 21. Mai Feiertag ist, wurde das desfile der Schulen vorgezogen auf den Freitag davor. Leider war das Wetter nicht so schön, jedenfalls in Vina. Am 21. Mai selbst gibt die Präsidentin traditionell eine Regierungserklärung imParlament in Valparaiso ab. Am Donnerstag war in der Zeitung genau aufgelistet wieviele Minuten und Sekunden Frau Bachelet für welches Thema gebraucht hat. Der Schwerpunkt war heuer die Bildung, 11 Minuten, vor allem für die ärmeren Schichten. Anschließend gibt´s immer ein desfile der Armada, auch in Valpo. Gleichzeitig gibt´s Proteste, auch das ist traditionell, mit Polizeieinsatz. Es regnete und regnete.

Sonntag, 18. Mai 2008

ein Schiff - ein Schiff?

Große breitschultrige sichtlich durchtrainierte Männer mit sehr kurzen Haaren wandern in kleinen Gruppen durch die Stadt, knipsen hier ein Bild und da und sehen so anders aus, benehmen sich so anders als die einheimische Bevölkerung, sie können nicht aus Chile sein. Sie kommen aus USA, leben auf der George Washington und haben Landgang. Die George Washington ist nicht irgendein Schiff, sie ist der größte Flugzeugträger, den es gibt, mit fast 6000 Männern und Frauen Besatzung, Schiff- und Flugpersonal. Das Boot wird mit Atomkraft betrieben, Über 80 Flugzeuge haben darauf Platz. Leider konnten wir es nur mit dem Fernglas sehen, besichtigen kann man es nicht, es liegt mehrere Kilometer vor Valparaiso, man kann bis auf 25 m hinfahren und gucken. Für Valparaiso und Vina bedeutet die Ankunft eines der größten Schiffe einen Dollarregen, sehr willkommen jetzt im Herbst, jeder Marine gibt pro tag ca 150 Dollar aus. Zur Belustigung der Besatzung werden Busse mit Damen aus Argentinien eingeführt., aber vielleicht ist das nur ein Gerücht. http://de.wikipedia.org/wiki/USS_George_Washington_(CVN-73) http://gw.ffc.navy.mil/index.htm

Sonntag, 11. Mai 2008

Mein Alltag an der Schule II, Überschneidungen mit Alltag I sind beabsichtigt

Als guter deutscher / bayerischer Beamter hat man gelernt, dass Unterrichtsstunden einen dreiteiligen Aufbau haben, bestehend aus Wiederholung – Neudurchnahme – Hausaufgabenstellung, entwickelt an der Struktur des klassischen griechischen Dramas. So ganz einfach lässt sich dieses Muster aber nicht auf die hiesige Wirklichkeit übertragen, wie zu zeigen sein wird.

Überpünktlich schwinge ich also meinen Rucksack über die Schulter, melde mich bei Monika meiner Sekretärin ab (ein sarkastisches (?) Lächeln huscht über ihr Gesicht – oder bilde ich mir das nur ein???) und hinauf geht’s die zwei Stockwerke in den 6. Stock. Dort herrscht reges Treiben, obwohl eigentlich die täglichen 15 Minuten laufen, in denen jeder Klassenlehrer seine Klasse sieht, Anwesenheit und Uniform kontrolliert und Organisatorisches oder Thematisches bespricht. In vielen Klassen passiert das auch, aber nicht immer so, dass man den Eindruck hätte, dass da auch ein Lehrer dabei wäre. Das liegt daran, dass zwischen Klassenlehrer und Schüler ein durchaus persönliche, herzliches Verhältnis besteht, das dazu führet, dass man sich herzlich umarmt, sich viel zu erzählen hat und alle Probleme ausbreitet. Außerdem sind ja noch gar nicht alle Schüler da, denn abgesehen davon, dass manche wirklich weite Schulwege haben, halten es viele Familien mit der Pünktlichkeit nicht so genau. (Erst wenn es um Kritik an der heutigen Dt. Schule geht, spielt das eine hervorragende Rolle!)

Also spreche ich auf dem Weg nach oben verspätete Media-Schüler an, zunächst auf Deutsch, das sie auf Grund der frühen Morgenstunde eh noch nicht verstehen, und höre mir ihre genuschelten Erklärungen an. Meine Aufforderung sich zu beeilen, wird anscheinend auch nicht verstanden. Oben angekommen treffe ich auf den stets wischelnden Auxiliar, suche mir einen der zahlreichen OHPs, die auf dem Gang rumstehen aus und walle zu meinem Gruppenraum. Da in Deutsch alle Lerngruppen halbiert werden, verteilt sich der Unterricht auf jeden nur möglichen Raum. Heute erwischt es mich lado cerro (bergseits), d.h. der Raum hat jetzt im Herbst die gleiche Temperatur wie draußen und sieht nie die Sonne. Dafür blättern von der Wand die Farbflocken und es zeichnen sich dunkle Felder ab - daneben ist das Buben-Klo, eine der am häufigsten und intensivsten genutzten Räumlichkeiten überhaupt, nur noch übertroffen vom Mädchen-Klo 3 Türen weiter. Auch heute tummeln sich bereits allerhand Jugendliche, etliche davon sind mit der Morgentoilette beschäftigt: man sprüht nach gehabten Fußball-Anstrengungen gerne große Mengen Deo ins Körpergehöhle. Diese Mischung aus Old Spice, Raumspray (hier Erdbeere) und Klo-Gerüchen ist wirklich einzigartig!

Und dann das ersehnte-gefürchtete Klingeln, ein klassisches Beispiel chilenischer contaminación acustica: obwohl ich den Chef-Elektriker gebeten habe, die Lautstärke zu reduzieren (und er hoch und heilig versichert, das auch getan zu haben, schrappe ich jeden Morgen wieder knapp an einem bleibenden TinitusSchaden vorbei.. Türen fliegen auf und Menschenscharen ergießen sich in alle Richtungen: nicht nur die zahlreichen Gruppen auf Raumsuche sind es, nein, praktisch alle sind unterwegs, um sich zu begrüßen (Küsschen-Küsschen) und die wichtigsten News bzgl. des in den 15-Minuten vorgefallenen auszutauschen, um den abführenden Auswirkungen dieser 15 Minuten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, um sich am Klo zu treffen, um den geliebten Fachlehrer, der jetzt gleich kommen wird, zu begrüßen, um den Kerscher zu fragen, ob man tatsächlich jetzt miteinander Deutsch machen wird / will / kann / soll und ob man nicht erst noch schnell Pipi-Pause (eines der wenigen Wörter, das hier ALLE, wohl durch ihre Kindergarten-Sozialisation beherrschen!!) machen könnte. Außerdem müssen alle noch schnell mal telefonieren, E-mails checken. SMS weiterschicken, aber dann klappen tatsächlich die ersten Türen zu, es wird stiller auf den Gängen und nur noch die ungefrühstückten Zuspätkommer sausen mit ihrer Cola vorbei.

Meine Schüler wuchten sich mühsam in die Höhe zur Begrüßung, stehen schwankend wie ein Rohr im Sturm ihrer Adoleszenz, sind konsterniert von meinem „Grüß Gott, meine Damen und Herren!“ und setzen zu einem versetzten Murmeln ihres Grußes an, der sich auf halbem Weg zu einem intonierten Singsang steigert und der sich jedes Mal an meinem Nachnamen bricht, wo er sich bestenfalls zu einem „Härrrrrr Kertchääää“ steigert und unter allgemeinen Glucksen über diesen Namen verebbt.

Dann Anwesenheitskontrolle und Routinen. Hausaufgaben braucht man nicht ansprechen, da nur ausnahmsweise welche gestellt werden, was als Zumutung empfunden wird - Kunststück bei bis zu 47 Wochenstunden Unterricht! Mühsames Wiederanknüpfen an den Vorstundenstoff („War da was? Que quiere, profe?“), Neudurchnahme, Tafelanschrift, Hefteintrag, alles wie überall, nur dass viele Routinen nicht etabliert sind, mancher in der Media nur mit rudimentären Unterrichtsmaterialien ausgestattet ist und alles sehr kleinschrittig bis langsam verläuft. Die meisten Schüler sind lieb und freundlich und harmlos (oder auch noch zu müde), zumindest jetzt in der 1. Stunde. Den 3. Teil der Stunde können wir uns sparen, vielmehr machen wir Hausaufgaben, d.h. Übungsphasen als Teil der vielen Doppelstunden. Auch gut - alles nur gewöhnungsbedürftig...

Mit Handschlag und anerkennenden Worten verabschieden sich meine Eleven und ziehen zur nächsten Stunde ihres langen, 10-stündigen Tages. Zurück bleibe ich mit meinen Zweifeln und meinem OHP. Ganz langsam schiebe ich ihn am Auxiliar des Stockwerks vorbei, der jetzt gerade diese Hälfte des Ganges wischt und mich freundlich grüßt. Er wird noch lange wischen und jedes Fetzelchen Papier, das auf den Boden fliegt, aufheben. Er wirkt dabei ganz glücklich. Man kann sich an ihm ein Beispiel nehmen.

Eine Once

Was dem Spanier die Merienda, ist dem Chilenen die Once. Das Wort kommt von der Zahl 11. Das Wort aguardiente, Schnaps, hat 11 Buchstaben. Chilenische Herren wollten verschleiern, dass sie Schnaps trinken gehen, sprachen also nur von once. Später wurde die Mahlzeit draus. Eine Mahlzeit am späten Nachmittag, so um fünf , halb sechs. Zur Once gibt es Tee und/oder Kaffee, Semmeln, Butter, Käse, Membrillo, Paltas, Marmelade und Kuchen. Semmeln heißen panecillos, membrillo ist Quittenpaste, Paltas sind Avocados s.o., aufgeschnitten als Brotbelag mit Salz. Hinterher gibt es manchmal noch einen Pisco. Traditionell sind Kuchen und Marmelade selbst gemacht. Ihr seid herzlich eingeladen!

der Busbahnhof der Reisebusse http://www.rodoviario.cl/

Also, wir haben einen Busbahnhof, el Rodoviario, Eisenbahnen gibt es leider nur noch wenige im Land.Es gibt viele Pendler. An Feiertagen sind die Busse von Santiago ausgebucht, alle wollen vom Smog ans Meer Auf der Web-site könnt Ihr ein feines Gebäude erkennen, ganz so schick ist es nicht. In einem großen Geviert hinter dem schicken Gebäude stehen die Busse. Über der Mauer dahinter kann man die Rückseiten von kleinen Wohnhäusern sehen. In den Fenstern hängen Schilder mit Zimmerangeboten. Vor den Bussen unter einem vorgezogenen Dach stehen Holzbänke. In der Mitte des Dachs hängt eine große goldglänzende Omega-Uhr. Darunter Hinweisschilder zu Taxis und banos .Von Vina del Mar aus kann man mit dem Bus überall hinfahren, in die Wüste im Norden, nach Argentinien und nach Süden. Es gibt 15 Bussteige, viele verschiedene Busunternehmen, alle haben ungefähr die gleichen Preise. Im Busbüro der jeweiligen Firma kauft man ein Ticket, das ist ein ausgedruckter Zettel, auf dem der Bus, die Abfahrtszeit und der Sitzplatz steht. Man kann die Tickets auch ganz einfach im Internet kaufen. Die Busse sind alle gut ausgestattet und man hat sehr viel mehr Platz als im Flugzeug in der economy class. Es gibt immer einen Fahrer und einen Begleiter,der eine Firmenuniform trägt. Die beiden sitzen in ihrer Kabine und können sich einschließen.Über den vordersten Plätzen rechts hängt wie im Flugzeug ein Fernseher, auf dem mehr oder minder dümmliche Filme laufen. Links läuft ein Textband mit den Angaben zur Geschwindigkeit , zum Fahrer, zur Fahrzeit. Das Gepäck gibt man dem Begleiter, meistens ein junger Mann, er klebt ein Wapperl mit einer Nummer drauf und stellt es in den Busbauch. Wenn man Gepäck abgegeben hat, kann man nur an einer Haltestelle aussteigen, nicht auf freier Strecke. Nach Fahrtbeginn kommt der Busbegleiter, kontrolliert die Fahrscheine, reißt einen Teil ab, fragt an welcher Haltestelle man genau aussteigen will, versorgt einen mit einem Kopfkissen, auch mit Keksen und Getränken. Der Bus fährt kaum schneller als die vorgeschriebenen 90 km/h, es ist sehr angenehm und ruhig. Ab und an klingelt ein celular und man kann dem Austausch von Nichtigkeiten lauschen. Die meisten Leute schlafen. Manchmal steigt an einer Haltestelle ein Kontrolleur ein, der nochmal die Fahrscheine kontrolliert, sie mit den Abrissen vergleicht und den Fahrtenschreiber kontrolliert. Bei der nächsten Haltestelle steigt er wieder aus. Der Busbegleiter sagt jedem Fahrgast wenn er aussteigen muss. Alle steigen vorne aus, den Damen reicht der Begleiter die hilfreiche Hand. In Vina del Mar kommen natürlich auch den ganzen Tag Busse an, und das ist sehr interessant . Im Bahnhof wartet eine Gruppe von Taxivermittlern. Die Taxifahrer selbst und ihre Autos stehen in der Tiefgarage. Der Taxivermittler nimmt einem den Koffer ab, fährt mit dem Gast im Aufzug in die Tiefgarage und übergibt dort Koffer und Gast einem Fahrer. Viele Menschen haben keine Koffer sondern riesige Taschen als Gepäck dabei, oder große Kisten mit viel Hab und Gut. An anderen Orten ist der Reisebus gleichzeitig das Transportunternehmen zum Beispiel für Möbel oder Holz. Wenn grad kein Bus kommt, stehen die Leute da und ratschen. Ab und an schaut ein Hund vorbei ob´s nich grad was zu fressen gibt. Im Bahnhof selbst sind Cafés , ein lustloser Zeitungsverkäufer, und die Fahrscheinschalter der verschiedenen Firmen. Auch hier kreuzen Hündchen. Grün bekleidete Damen der Turismusunternehmen warten auf Kunden. Manchmal kann man eine Rauferei sehen, aber dann sind die Polizisten gleich zur Stelle.

Samstag, 3. Mai 2008

der größte Buchladen der Erde

Wir waren in Buenos Aires, Bernhard dienstlich, ich als Luxus-Anhängsel. Weil Bücher in Argentinien sehr billig sind, gibt es dort viele Buchhandlungen, Antiquariate und Leser. Wir waren in einer Buchhandlung ungefähr so groß wie das Cuvillier-Theater in München. Ein umgebautes Theater, auf der Bühne ein Café, auf den Rängen Regale und Tische mit Stühlen. Überall sitzen Menschen und lesen und lesen, und überall sind Damen und Herren, die bei der Suche nach bestimmten Büchern helfen und sich auch auskennen. Wir haben jetzt auch ein paar Bücher hier. http://en.wikipedia.org/wiki/El_Ateneo