Sonntag, 29. November 2009

Wahlen 2

Jetzt stehen sie überall, die Holzrahmen mit den Wahlplakaten, ein Kandidat schöner als der andere. Die Plakate sind aus Plastikfolie. Es wird nicht nur ein neuer Präsident gewählt, sondern auch Abgeordnete und Senatoren. Es gibt an der Straße nach Valparaiso einen aufgeblasenen Kandidaten, is doch ne nette Idee! Aufgeblasen! Er wird bewacht, damit ihn keiner ansticht. Das System geht so: Ab dem 18. Geburtstag kann man sich in eine Wahlliste eintragen. Am Tag der Wahl MUSS man in dem Ort wählen, in dem man in der Liste steht. Nix Briefwahl! Kann man nicht wählen, muss man zu Carabineros gehen und eine triftige Begründung haben, sonst zahlt man Strafe. In welchem Wahllokal man wählt, muss man selbst herausfinden, steht in der Zeitung und im Internet. Männer und Frauen wählen in getrennten Wahllokalen. Jeder Wähler hat eine Nummer, der Tisch an dem man wählt hat auch eine Nummer,beide Nummern gelten lebenslang. Ausserdem hat man noch die Kennkarte mit der Steuernummer.Auf den Tischen liegen große Bücher mit Listen der Namen und Nummern der Wähler. Ob man Wahlhelfer sein muss, muss man auch selbst herausfinden. Hat´s nicht genug Wahlhelfer im Wahllokal, und man kommt zum wählen, kann es einem passieren, dass man gleich dableiben muss, keine Ausrede! Die erste Garnitur Wahlhelfer kann mit triftiger Begründung dem Job auskommen, die Nachrücker nicht. Chilenen im Ausland können nicht wählen.

Donnerstag, 12. November 2009

Parque Pedro del Rio Zanartu oder Parque Hualpen


Pedro del Rio Zanartu 1840-1918, Unternehmer, Landwirt, Schriftsteller, erbte einen Fundo bei Concepcion von seinem Urgroßvater, den der wiederum bekommen hatte, als die Jesuiten ausgewiesen worden waren. Er heiratete und bekam zwei Kinder. Frau und Kinder starben gleichzeitig an Diphterie. Um seinen Kummer zu überwinden , machte er 1880 eine Weltreise. Mit seiner zweiten Frau unternahm er drei weitere Weltreisen und sammelte alles , was ihm gefiel: eine ägyptische Mumie, kleine Teile eines Tempels aus Griechenland, japanische Kimonos, Elfenbein, Waffen, Münzen, Silberschmuck aus Indien, Edelsteine, ausgestopfte Tiere. Alles das versammelte er in einem großen Haus. 1917 schenkte er den ganzen Fundo der Stadt Concepcion. Leider durfte ich nicht fotografieren, aber mit diesem link bekommt man wenigstens einen Eindruck.http://www.nuestro.cl/museos/museo_hualpen1.htm

Mittwoch, 11. November 2009

Zeitumstellung - Cambio de la hora

Also, ihr habt am 25. 10 um 3 Uhr nachts auf Normalzeit oder sogenannte Winterzeit umgestellt , das heißt die Uhr zurückgestellt.
Wir hatten am 10. 10. um 24 Uhr die Uhr um eine Stunde auf Sommerzeit vorgestellt. So waren wir ungefähr 14 Tage lang 5 Stunden hinter euch her. Seit dem 25. 10. sind wir nur noch 4 Stunden später dran als ihr. Bis zum 13. März 2010, wenn nicht alles ganz anders kommt und die Sommerzeit wieder mal verlängert wird. Auf der Osterinsel, die ja auch zu Chile gehört, wurde die Zeit schon um 22Uhr vorgestellt. Argentinien hat nicht auf Sommerzeit umgestellt, weil das Volk dagegen protestiert hat.

Sonntag, 8. November 2009

Kermesse















Das alle 2 Jahre stattfindende Frühlingsfest auf dem Ferienheimgelände der Deutschen Schule Valparaiso ist vorbei. Viele haben gearbeitet, seit Monaten, sehr viele sind gekommen um: Bingo zu spielen, alte Schulfreunde zu treffen, alte deutsche Bücher zu kaufen, Bier , Pisco, Wein und noch viel mehr zu trinken, Würstchen, Fleischspieße, Hot Dogs, Hühner, Suppe zu essen, Rutschbahn zu fahren. Schwamm werfen, angeln, Büchsen werfen, malen, schminken, Hüpfburg, alles war geboten. Kaffee trinken und Torten essen an der Kaffeebude. Vorführungen verschiedener Klassen und Arbeitsgruppen. Am Abend Salsa tanzen. Polizei, Sicherheitstypen in schwarzen Anzügen mit roten Krawatten und Sonnenbrillen, Kassenhäuschen für die Bons. Um halb zwölf am Samstag ging es los, nein eigentlich am Freitag, nein eigentlich eine Woche vorher mit dem Aufbau der Buden, nein eigentlich drei Wochen vorher mit der Lieferung des Stamms für den Maibaum, der hier ein Novemberbaum ist, nein eigentlich mit den wöchentlichen Treffen des Organisationskommitees seit April, nein eigentlich ungefähr 1890 mit dem ersten Basar. Das Thema war: Handwerke. Was passt da besser als ein Maibaum. Ein 11, 5 m langer Stamm wurde organisiert, mit weißblauer Spirale bemalt, mit Handwerkerbildern, die Schüler gemalt hatten, besteckt. Am Freitag dann das Maibaumaufstellen, etwas behelfsmäßig und mit viel männlicher Muskelkraft und Zurufen des Publikums. Nun steht er da für immer mit seinem Kranz aus Eisen geschweißt und Dekoration aus thailändischer und chinesischer Weihnachtsproduktion , versehen mit bunten Bändern zum Tanz. Am Samstag die Eröffnung mit den Hymnen, begleitet von der Schulbanda, einem Gebet des Pfarrers für einen sehr kranken Ex-Schüler, der Begrüßung durch den Stellvertreter und den Erklärungen für den Novemberbaum, der nix bayerisches is, nee , nee, gibt´s überall, halt nich mit weißblauen Ringeln, sogar die Inkas hatten schon.... Ja, und dann haben wir gefeiert den ganzen Tag, bis nachts irgendwann..... Wer noch mehr Fotos sehen will:http://www.dsvalpo.cl/

Sonntag, 1. November 2009

Concepción - eine merkwürdige Stadt




Manche Reiseführer, ausser der chilenische Turistel natürlich, lassen Concepción einfach weg, weil es seine schönen Seiten gut versteckt. Es liegt an der Mündung des Bio-Bio und am Pazifik, eine wunderbare geographische Situation, so 600 km von hier. Die Stadt lebt von Schwerindustrie, Energie, Zelluloseherstellung, Petrochemie, Fischfang. In grüner hügeliger Landschaft gibt´s große Ansammlungen von mehr oder minder hässlichen und/oder runtergekommenen Gebäuden. Concepción wurde immer wieder durch Erdbeben zerstört, heute hat es ca 250000 Bewohner. Und doch lohnt es sich Conce anzusehen. Zwei Unis, eine haben wir angesehen: http://www.udec.cl/index_en.html, eine Campusuni mit Arnold- Breker-Verschnitt-Relief an dem Eingangsgebäude, einem schönen Park, der größten Gemäldesammlung chilenischer Maler, http://www.udec.cl/pinacoteca, und einem riesigen Wandgemälde des mexicanischen Malers Jorge Gonzalez Camarena. Ausserhalb habe ich , eben Luxusfrau, zwei schöne Parks gesehen, den Parque de Lota, und den Parque de Pedro del Rio Zanartu, die bekommt Ihr aber extra beschrieben.