Sonntag, 25. September 2011

ein ganz gewöhnlicher samstag

Der Tag begann sehr neeeblig, dann sonnig. Nach dem Frühstück tun wir unserer sozialen Pflicht Genüge und gehen zu einer Ausstellungseröffnung einer kleinen sehr ambitionierten Galerie http://galeriacasaverde.cl/. Dann hurtig heim und die Noten für das spätnachmittägliche Chorkonzert herrichten. Wir fahren zu viert über Land in das schöne Örtchen Olmue, ein touristisches Dorf im Landesinneren. Dort werden wir im Gemeindesaal singen. Marco Dusi unser Dirigent und Chorleiter ist schon da. Der Gemeindesaal zeichnet sich eher durch Hässlichkeit aus, halt ungepflegt. Das uns ankündigende Plakat zeigt einen anderen Chor mit anderem Dirigenten, sehen vermutlich nur wir. Das Konzert beginnt pünktlich, zunächst sind es so viele Zuhörer wie Sänger. Im Laufe des Konzerts füllt sich dann der Saal, bei der Zugabe sind alle Plätze besetzt. Nach den artigen Dankesworten der Kulturtante, nich mal ne Flasche Wein oder neBlume bekommt der Dirigent, fahren wir wieder heim. Wir sind um 20 Uhr chilenischer Zeit zuhause, es ist gerade dunkel geworden, da schwupps geht das Licht aus. Nicht die Sicherung ist rausgeflogen, nein, das ganze Viertel, nein die ganze Stadt ist plötzlich stockfinster. Wie wir heute lesen, war Chile von La Serena bis Talca einschließlich Hauptstadt dunkel, wie wenn Deutschland von Innsbruck bis Dänemark keinen Strom hätte. Hinter jedem Fenster bewegten sich Kerzen und Taschenlampen. Wenigstens die Sterne konnte man mal gut sehen. Drei Stunden später kam der Strom wieder, kleinmütig wie ich bin, hatte ich schon Sorge ich müßte den ganzen Sonntag aufgetaute Empanadas essen.

Donnerstag, 22. September 2011

BITTE

Meine e-mail- Adressen haben sich in ich weiß nicht was aufgelöst. Könntet Ihr so lieb sein und mir Eure Adressen wieder schicken? Wäre ich Euch zu innigstem Dank verpflichtet!K

Samstag, 17. September 2011

Fiestas Patrias 2011

Die Fahnen hingen wieder an den Häusern (Pflicht), an den Autos, Drachen stiegen, Kreiselspiele wurden gespielt, Cueca wurde getanzt. Überall gab es die Stände an denen man Fahnen, Kreisel, Drachenschnüre und Hüte kaufen konnte. Aus allen Lautsprechern dröhnte sie, die Cueca. Das Fest, der Nationalfeiertag ist wichtiger als Weihnachten, uns scheint es das chilenische Frühlingsfest zu sein. Der Fleischumsatz steigt, Fleischspiesse, Wuerstchen, Kotlett, alles wird auf dem Gartengrill gebraten. Ausserdem hat jede Familie Empanadas zu Dutzenden gekauft oder gebacken. Dazu gibt es Pisco sour, Vaina, Terremoto, Chicha und literweise Cola und Limo oder Bier. In den Zeitungen erscheinen vorher Tipps wie man sich nicht überfrisst, wieviel Geld man maximal pro Familie für das Fest ausgeben sollte, 100 Euro. Normalerweise ist es laut an diesen Tagen und in diesen Nächten um den 18. September. Heuer war alles anders, alles war gedämpft, die Menschen hatten keine große Lust ihr Lieblingsfest zu feiern. Vor drei Wochen ist ein Flugzeug vor der Robinson- Crusoe- Insel Juan Fernandez abgestürzt mit 21 Menschen, die alle wichtig waren für die chilenische Kultur und wichtig für den Wiederaufbau nach dem Erdbeben. Noch immer sind nicht alle Leichen gefunden. Ganz Chile weinte. Seit Monaten gibt es Streiks der Schüler und Studenten und Schul- und Unibesetzungen wegen des Bildungswesens mit Zerstörungen und Polizeieinsätzen. Passend hat auch die Erde wieder ihre Haare ein bisschen gesträubt.