Montag, 4. Februar 2008

Ein Vormittag - Jammern auf hohem Niveau

Frohgemut schreiten wir des morgens auf die Bank um mit der Karte Geld am Automaten abzuheben. Tja, leider nicht möglich. Hm, wir müssen/wollen heute die Miete zahlen. Also auf zu Santa Isabel, dort hat´s auch Geldautomaten, gut, wir können beide die Höchstsumme abheben. Wieder zurück zur Bank, das Geld auf das Hauskonto einzahlen. Ein Schalter für Kunden , die kein Konto haben, ist geöffnet. Vor uns 20 Warter. EinVentilator dreht sich ganz bedächtig. Nach einer Stunde waren wir am Schalter. Ja warum denn nur ein Schalter geöffnet sei, frugen wir, ja, alle seien im Urlaub. Immerhin ist Vina der chilenische Urlaubsort schlechthin, typisch deutsch über Organisation nachzudenken. Nun wandern wir ein paar Straßen weiter zu der Bank, die uns versprochen hat, dass wir dort ein Girokonto eröffnen dürfen. Normalerweise ist das unmöglich, wenn man nur befristet in Chile ist. Wir ziehen einen Nummernzettel, müssen nur 8 Nummern warten und schon wissen wir, dass wir unterschreiben dürfen, aber noch kein Konto bekommen, wir werden angerufen, wenn es so weit ist. Die nächste Station ist ein Notariat, zur Beglaubigung von Ausweiskopien wollen wir dahin. Wieder ein Nummernzettel, nur 25 Nummern sind vor uns. Da bleibt uns doch genügend Zeit um die Sammelleidenschaft des Notars genauer zu besehen. Er liebt alte Telefone, sie zieren die Wände. Wir warten und warten und warten und betrachten die Mit-Warter und Mit-Schwitzer, denn mittlerweile ist der Nebel weg und es fängt an warm zu werden. Nach etwas über einer Stunde sind wir dran, Kopien , Unterschrift des diensthabenden Notars, Stempel, Bezahlung. Das war der Vormittag. Als ich am Nachmittag versuchte bei Servipag eine Rechnung zu bezahlen, waren die Banken offline. Es lebe die 4. Industrielle Revolution!

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ihr Armen, wenigstens seid ihr zu zweit beim Warten. S

Seebee hat gesagt…

wow - hört sich schön kaskaek an ---
Nummernziehen hab ich auch bei den Banken in Brasilien erlebt, ist ziemlich abtörnend, ich hatte auch nicht die Geduld zu warten. Wollte US-Dollar tauschen und habe dann ein Stockwerk höher (wohin immer wieder irgendwelche Kunden geheimnisvoller Weise verschwanden) nachgeguckt und dort eine Frau, die hinter eim Schreibtisch sitzend nichts Erkennbares tat (Moneytransfer per Telepathie?), gefragt, ob diese Bank überhaupt US Dollars tausche. Nein, nicht. Ich hab übrigens keine einzige Bank gefunden, die das tat. Vielleicht die ganz großen, aber das waren die Warteschlangen noch länger. Hab also meine dollari wieder nach M zurückgebracht... grrrrrrrr - US-Dollar mitzunehmen, war ein echter Superratschlag der Deutschen Bank, die auf diese Weise auch noch doppelt dran verdient hat.
Mehr dazu nachher in meinem Blog.

Anonym hat gesagt…

Ihr Armen kann ich nur sagen hier in Schweden,mehr Glück beim nächstes Mal

Anonym hat gesagt…

Ui, das ist ja wie auf dem Arbeitsamt oder beim KVR in München. Da sitze ich auch immer Stunden herum, nur um dann zu erfahren, dass ich eine Bestätigung brauche für die Umschreibung, Ummeldung oder Kirchensteuer-Austragung. Es ist das feinste Theater!

Ich schicke sonnige Grüße aus München, knabber grad an den Fingernägeln wegen Premiere heute abend...Aufregung...

Grüße auch an Jakob, falls er noch auf chilenischem Boden weilt - auch von den Mädels - wir ziehen heute auf der Theaterbühne in die Schlacht.

Die nina